Nach der Schule, richtig durchstarten? Eher nicht, wenn es nach den Debatten rund um die Koalitionsverhandlungen in Berlin geht: Dann steht ein Pflichtdienst im Raum oder kommt sogar die Wehrpflicht zurück? Beides falsch, Gründe lassen sich viele finden.
Die Bundeswehr muss größer werden, an Männernn und Frauen gleichermaßen. Aber können wir mit Wehrpflichtigen einen Krieg gewinnen? Selbst die Vereinigten Staaten haben keine Wehrpflicht mehr. Mit der Aussetzung der Wehrpflicht im Jahr 2011 in Deutschland ist sukzessive die Infrastruktur abgebaut worden, aktuell fehlt es an Soldaten und Soldatinnen für die Ausbildung, es fehlen Kasernen und Ausrüstung.
Ein Pflichtdienst – egal ob für die Bundeswehr oder im sozialen Umfeld – würde der Wirtschaft die so dringend benötigten Fachkräfte für ein weiteres Jahr entziehen. In einer alternden Gesellschaft ist das insbesondere ein Problem. Das Vertrauen in den Staat ist jetzt schon erschüttert, durch einen Pflichtdienst würde Vertrauen kaum wieder wachsen. Wer will schon seine Kinder für zwei alte weiße Männer in Moskau und Washington in den Krieg schicken?
Alte Boomer bevormunden die junge Generation.
Ein Pflichtdienst ist ungerecht: Mit ihm bevormunden alte Boomer die junge Generation, nicht mehr und nicht weniger. Pflicht wirkt wenig überzeugend, Pflicht legt aber schonungslos die Probleme offen. Soziale Arbeit und ja, auch die Bundeswehr scheinen in den Köpfen von Politikerinnen und Politikern, vielleicht sogar in weiten Teilen der Gesellschaft wenig attraktiv. Das muss sich ändern, deshalb konstruktive (!) Vorschläge bitte!
Ich selbst war tatsächlich noch bei der Bundeswehr und habe in diesem Jahr viel fürs Leben gelernt. Wenn es keine Wehrpflicht gegeben hätte, wäre ich wohl nicht hingegangen. Schreib uns deine Meinung: Wie stehst du zur Wehrpflicht? Oder ist ein Freiwilligendienst besser? Werden wir genug Freiwillige für soziale Berufe und für die Bundeswehr finden, um den Herausforderungen der Zukunft gerecht zu werden? Komm mit uns in Austausch, entweder über unsere Social-Media-Kanäle:
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Wehrpflicht oder Freiwilligendienst?