Woran denkst du, wenn du „digitale Gewalt“ hörst? Ich habe mir eigentlich immer Cybermobbing, böse Kommentare, Drohungen oder das Leaken von Fotos vorgestellt. Das ist nur die Spitze des Eisbergs:
und die Liste ist länger.
Gewalttätig werden, ist online so einfach wie noch nie: Die nötigen Mittel sind frei verfügbar: Anonyme Social-Media-Accounts, generative KI, Ortungsapps, Airpods, Smart-Home-Devices oder AirTags.
Übrigens ist digitale Gewalt nicht abgekoppelt von „analoger“ Gewalt. Sie sind eng verbunden, schreibt das Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben. Digitale Gewalt findet aber nicht nur anonym übers Internet statt, oft geht sie mit „analoger“ Gewalt einher. Im „sozialen Nahraum“ ist digitale Gewalt ein Teil von (Ex-)Partnerschaftsgewalt und betrifft in den allermeisten Fällen Frauen.
In Deutschland sind laut einer Studie von „Plan international“ aus dem Jahr 2020 rund 70 % der Mädchen und jungen Frauen von digitaler Gewalt betroffen.
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Wer kennt eigentlich deine Passwörter? Dein*e Partner*In? Deine Familie? Die besten Freund*Innen? Wer hat Zugriff auf deinen Google-, Netflix- oder Amazon-Account? Im Alltag machen wir uns darüber oftmals keine Gedanken. Passwörter verwalten ist mühsam und kostet Zeit.
Ein großes Einfallstor für digitale Gewalt ist die Passwort-Sicherheit. Wenn du deine Zugangsdaten für Amazon, Netflix und Co teilst, dann ist das am Ende ein Risiko für dich.
Einfache Antwort: Ja. Denn genau solche vermeintlich kleinen Infos können missbraucht werden, wenn Beziehungen auseinander gehen.
Die Betroffenen von digitaler Gewalt erleben oft Angstzustände, Schuldgefühle, Scham oder Ohnmachtsgefühle. Die Gewalterfahrungen können laut dem Verein „Frauen gegen Gewalt“ bei Betroffenen auch psychische und psychosomatische Probleme zur Folge haben.
Tracking-Hardware wie AirTag von Apple oder SmartTag von Samsung sind praktisch. Die Technik kann aber auch genutzt werden, um dich zu stalken. Dazu werden die kleinen Geräte oft in der Kleidung, in Autos oder in Taschen versteckt.
Dein Smartphone kann dich warnen, wenn ein Tracking-Tool in deiner Nähe ist. Also so sollte es sein, aber das klappt nur so semi-gut. Beispielsweise erkennen die Smartphones nicht alle Hersteller. Und beim Start der Geräte war so eine Absicherung gar nicht bedacht worden.
Manche Tracking-Hardware kann mit wenigen Kenntnissen modifiziert werden und wird dann nicht zuverlässig erkannt. Es gibt auch Apps, die aktiv nach Trackern in der Umgebung suchen, wie z. B. Air Guard. Allerdings finden auch diese Apps nicht alle Tracker.
Apple und Google arbeiten inzwischen zusammen, um diese Probleme zu bekämpfen. Zu spät, wie ich finde. Solche Prozesse sollen VOR der Veröffentlichung von diesen Produkten stattfinden und nicht Jahre später. Neue Technik sollte geprüft werden, inwieweit man sie missbrauchen kann. Tools, um den Missbrauch der Geräte zu verhindern, müssen schon bei Release für Kund*Innen bereitstehen.