von Elfriede Maresch
In der Realität vieler Einrichtungen gibt es immer wieder Reibungspunkte. Krankenschwester Karin pflegt seit langem einen 77-jährigen Schlaganfallpatienten. Der Mann ist inkontinent, motorisch und sprachlich stark eingeschränkt, schwerhörig und in seiner Persönlichkeit verändert. Früher agil, möchte er heute nur noch in Ruhe gelassen werden.
Diese oder umgekehrte Situationen, in denen die Pflegekräfte impulsiv und gewalttätig werden, gehören immer wieder zum Pflegealltag. Mit wissenschaftlicher Begleitung der Hochschule Fulda nimmt das Team der Diakoniestation Hoher Vogelsberg nun an dem Projekt „PEKo2.0“ teil.
PEKo steht für „Partizipative Entwicklung von Konzepten zur Prävention von Gewalt in der stationären Pflege“.
Das bundesweite Projekt wird von der Technikerkrankenkasse gefördert und von mehreren Universitäten wissenschaftlich begleitet. Neun Einrichtungen nehmen daran teil, zwei davon sind in Hessen.
„PEKo 2.0“ will verhindern, dass es zu Gewaltsituationen in der Pflege kommt. Eine Arbeitsgruppe aus Pflegeteam und Wissenschaftlern formuliert zu Beginn der Projektlaufzeit so etwas wie ein Präventionskonzept, das in das Leitbild der Station aufgenommen wird. Es ist eines der Grundbausteine der täglichen Arbeit der Einrichtung.