Digitale Gewalt im Netz: Darunter fallen unter anderem Hasskommentare, Dicpics, Cybermobbing, Stalking, ungewolltes Posten der Wohnadresse oder gephotoshopte Fotos in eindeutigen Posen. Der Hass im Netz ist manchmal sogar so gut dirigiert, wie ein ganzes Orchester.
Habe den Mut Posts, Kommentare oder Nachrichten nicht einfach so stehen zu lassen. Das ist schon mal der wichtigste Schritt. Auch wenn du dir unsicher bist, bringe Hasskommentare und Co. immer zur Anzeige. Das Senden ungefragter Dicpics sind in Deutschland übrigens eine Straftat.
Viel zu wenig Betroffene zeigen die Täter an. So wird dieses Problem in unserer Gesellschaft eher klein gehalten.
Auch wenn du es am liebsten vergessen möchtest, der erste Schritt um gegen digitale Gewalt vorzugehen ist: Sichere die Beweise. Sofort. Mache Screenshots.
Wichtig: Damit das Material vor Gericht benutzt werden darf, muss Uhrzeit, Datum und der Verlauf erkenntlich sein.
Ein Beispiel: Wenn der Kommentar, der dich beleidigt, der fünfte unter deinem Post bei Instagram ist, dann musst du einen Screenshot von allen Kommentaren machen, damit der Kontext erhalten bleibt.
Extra-Tipp: Speichere dir auch die URL zu den Kommentaren und dem Profil des Täters.
All das machst du, bevor du irgendetwas löschst oder es bei der jeweiligen Plattform meldest. Falls dir selber dazu die Kraft fehlt, kann die Aufgabe vielleicht jemand in deinem Umfeld übernehmen.
Anna-Lena von Hodenberg empfiehlt, den Hasskommentar immer anzuzeigen, egal, wie unsicher du ist. Es ist besser, lieber einmal mehr anzuzeigen als einmal zu wenig.
Dafür musst du noch nicht mal das Haus verlassen: Jedes Bundesland hat eine Onlinewache, bei der du deine Geschichte melden kannst. Achtung: Wenn du akut bedroht sein solltest, wende dich direkt an die 110.
Nicht jede hat die Kraft gegen digitale Gewalt vorzugehen. Bitte achte auf dich, und fühl dich nicht unter Druck gesetzt. Aber sei dir auch sicher: Es gibt helfende Hände!