Wieder mal des 9. November 1938 gedacht. Im Bundestag debattierten die Abgeordneten über das Thema „Antisemitismus bekämpfen – Erinnern heißt handeln“. Erinnern an die Nacht der splitternden Scheiben, der Plünderer, der brennenden Synagogen. Noch viel mehr: der Menschen, die Todesangst hatten oder sogar ihr Leben verloren haben. An die, die weggeschaut oder mitgemacht haben.
Zurecht gehört das Erinnern an die Novemberpogrome seit 2018 zu den offiziellen Gedenktagen der Evangelischen Kirchen in Deutschland. Fällt dieser Jahrestag auf einen Sonntag, sollen die Gemeinden die Ereignisse im Gottesdienst thematisieren. Glockengeläut soll an diesem Tag nur zu Gebet und Gottesdienst einladen.
Die Art und Weise des Gedenkens liegt im Ermessen jedes Bundeslandes, jeder Kirche(ngemeinde). Allgemein lässt sich eine gewisse Ratlosigkeit feststellen, welche Form ein angemessenes Gedenken haben könnte.
Novemberpogrome: Ritual gesucht!