Woran denkst du, wenn das Wort Konzentrationslager fällt? Den meisten von uns fällt sicherlich sofort das KZ Auschwitz in Polen und Dachau in Deutschland ein. Vielleicht noch das KZ in Buchenwald, dann hört es bei den meisten schon auf.
Es gab aber so viel mehr Lager, Vernichtungsanlagen und Tötungsanstalten der Nazis. Zum Beispiel die rund 1.200 KZ-Außenlager, wie in Frankfurt am Main. Wenn Frankfurter:innen im Stadtteil Gallus an den Adlerwerken vorbei fahren, wissen nur die wenigsten, dass dort Menschen gequält und ermordet wurden.
1944 bis 1945 war in den Adlerwerken in der Nähe vom Frankfurter Bahnhof das sogenannte KZ Katzbach untergebracht. Es gehörte zum elsässischen Lager KZ Natzweiler-Struthof. Zwischen August 1944 und März 1945 mussten dort 1.616 Häftlinge Zwangsarbeit leisten.
Dabei starben 528 Menschen. Teilweise an Hunger oder Kälte, andere Menschen wurden hingerichtet oder zu Tode gequält.
Im März 1945 wurde das Lager aufgelöst. Damals waren rund 450 Hälftlinge im KZ Katzbach. Sie wurden nach Bergen-Belsen verschleppt. Die übrigen wurden am 24. März 1945, kurz vor dem Einmarsch der Alliierten in Frankfurt, auf einen „Todesmarsch“ geschickt, den viele nicht überlebten.
Die Historikerin Andrea Rudorff vom Fritz-Bauer-Institut hat herausgefunden, dass die Sterblichkeit in Frankfurt, im Vergleich mit anderen KZ-Außenlagern, besonders hoch war.