von Karin Weber
Im neuen neuen Schuljahr sitzen nicht nur Kinder der Mainzer Windmühlenschule unter durchsichtigen Hauben. 13 kreisrunde Ablufttrichter hat hier ein Klassenraum im ersten Obergeschoss. Angedockt an ein futuristisch wirkendes Rohrgeflecht an der Decke, saugen die Hauben verbrauchte Luft und somit Aerosole aus dem Zimmer.
Zudem habe das MPIC im Juli mobile Luftfiltergeräte mit der fest eingebauten Anlage in einer Studie verglichen. Dabei kam heraus, dass die selbst gebaute Variante die Aerosolkonzentration stark verringert und somit eine sehr hohe Sicherheit in die Klassenräume bringe.
Kritiker monieren außerdem, die Trichter aus Kunststofffolie könnten auf die Kinder stürzen. Allerdings seien diese fest montiert, sagt Apitzsch. Auch die Behauptungen einer Brandgefahr seien absurd, sagt sie: „Wenn man sieht, wie viel brennbares Papier und Unterrichtsmaterial in Klassenräumen liegt.“
Ein vom MPIC in Auftrag gegebenes Gutachten, das von der obersten Bauaufsichtsbehörde Rheinland-Pfalz akzeptiert wurde, sei zu dem Schluss gekommen, dass aus brandschutztechnischer Sicht keine Bedenken bestehen. Für besonders relevant hält Apitzsch, dass - anders als die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung - die Unfallkasse Rheinland-Pfalz laut Aussage des Leiters der Gebäudewirtschaft Mainz, hinter den Anlagen des MPIC steht.
Sie fragt sich, weshalb viele Schulen im Land noch immer nur Stoßlüften als Lösung anbieten. „Spätestens in den Sommerferien hätte man bundesweit alle Schulen mit dem günstigen, aber wirkungsvollen System ausstatten können, um die Infektionsgefahr zu reduzieren.“
Um anderen Interessierten zu zeigen, wie einfach es geht, konzipierte Apitzsch gemeinsam mit Norbert Vogel einen Erklärfilm. Schritt für Schritt verdeutlicht der Film des Repair Cafés, wie der kostensparende Anlagenbau funktioniert, um eventuell mit Viren belastete Luft abzuziehen. „Hand in Hand mit dem MPIC und der Gebäudewirtschaft Manz wurde das System immer weiter verfeinert“, sagt die Initiatorin.