An deutschen Flughäfen herrscht Chaos. Reisende müssen in langen Schlangen warten, ehe sie in den Urlaub fliegen können #Flughafenchaos. Es fehlt das Personal in der Abfertigung. Einerseits sind derzeit viele erkrankt, oft an Corona, andererseits haben die Fluggesellschaften in den Jahren der Pandemie, in denen nicht viele Flugzeuge unterwegs waren, Personal abgebaut.
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Die Reaktion: Große Aufregung in der Republik. Die Presse berichtet breit, die Bundesregierung lässt 2.000 Aushilfsarbeiter aus der Türkei einfliegen, die saisonal beim Abfertigen helfen sollen.
Inzwischen streiken seit mehr als zehn Wochen die Beschäftigten der Uni-Kliniken in Nordrhein-Westfalen. Sie machen damit auch auf die desaströse Personalsituation in den Krankenhäusern aufmerksam.
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Zu dem sich schon seit Jahren immer weiter verschärfenden Personalmangel kam Corona noch obendrauf: mehr Patienten, hoher Krankenstand bei den Pflegekräften durch Überlastung und – Überraschung – durch Corona. Seit Ausbruch der Pandemie arbeiten Pflegerinnen und Pfleger am Anschlag und gehen mittlerweile auf dem Zahnfleisch.
Die Reaktion: so gut wie keine. Grillen zirpen, der Wind bläst trockenes Gebüsch vor sich her, in der Ferne heult ein Wolfsrudel.
Die Prioritäten, die wir hier setzen, verraten eine Menge über uns als Gesellschaft. Der Urlaub erhält mehr Aufmerksamkeit als die Frage, wer uns versorgt, wenn es uns schlecht geht. Bei den Problemen vor dem Urlaubsantritt ist entschieden mehr Lösungswille erkennbar, als beim Fachkräftemangel in der Pflege.
Wobei man fairerweise sagen muss, dass das Problem in der Pflege komplex und nicht so einfach zu lösen ist, wie der Personalmangel in der Gepäckabfertigung.
Mehr Geld für die Beschäftigten wäre zwar schon gut, aber kein Allheilmittel. Denn die Löhne in der Krankenpflege sind in den vergangenen Jahren vergleichsweise ordentlich gestiegen, aber das hatte keinen Einfluss auf den Personalbestand. In der Altenpflege hingegen wird immer noch deutlich zuwenig bezahlt, und die Caritas und die Diakonie sind im vergangenen Jahr zurecht dafür kritisiert worden, dass sie einen besseren Tarifvertrag in der Altenpflege verhindert haben.
Denselben Lösungsansatz wie am Flughafen hat man in der Pflege schon einmal probiert. Vor mehr als zehn Jahren ging man im Ausland, zum Beispiel in Spanien, hausieren, um Fachkräfte von dort abzuwerben. Die, die kamen, suchten bald wieder das Weite, obwohl ihre Verdienstmöglichkeiten hier besser waren als in ihren Heimatländern. Sie gingen, weil die Arbeitsbedingungen hierzulande so himmelschreiend schlecht sind.
(Ein satirischer Blick auf den Pflegenotstand vom Browser-Ballett 🔽)
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Unter anderem sind sie wegen der Stellung der Pflegekräfte in der Hierarchie in den Kliniken schlecht. Ärztinnen und Ärzte sind zwar keine Vorgesetzten von Pflegerinnen und Pflegern, führen sich aber oft so auf.
Fachkräftemangel: Wir setzen falsche Prioritäten