Kultur

Kinderlos und glücklich? Buch Mutterschaft

Portrait von Stefanie. Dazu ihr Zitat: Das Buch „Mutterschaft“  ist ungewöhnlich.  Neu und (meist) gut zu lesen. Sheila Heti wirft Fragen auf, die wir besser diskutieren, als sie achtlos beiseitezuschieben.
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Der Druck Mutter zu werden ist groß. Ein Nein zur Mutterschaft ist ein gesellschaftliches Tabu. Warum das so ist, ist Sheila Heti auf den Grund gegangen.

Wie ist das, wenn die Uhr tickt und es keinen stört? Dürfen Frauen NEIN zur Mutterschaft sagen? Oder müssen sie Kinderlosigkeit sogar rechtfertigen? Auf dem Papier ist das ganz klar geregelt, aber ganz ehrlich: Die Gesellschaft sieht das doch eigentlich anders. Warum das so ist, ist die kanadische Schriftstellerin Sheila Heti für ihr Buch „Mutterschaft“ auf den Grund gegangen.

Cover: Mutterschaft
Verlag

In unserer Gesellschaft ist das eben so: Eine Frau, Mitte, Ende 30 wird bald Mutter. Aber warum? Und was, wenn die Frau gar keine Kinder will? Oder muss jede Frau ein Kind wollen? Sheila Heti hat sich selbst diese Fragen gestellt und ihrem Partner diskutiert. Sie hat ihre Mutter befragt – ach, eigentlich alle, die ihr über den Weg gelaufen sind. Und sie hat über diese Fragen ein Buch geschrieben.

Ist ein Nein zur Mutterschaft okay?

 

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„Ich weiß, dass ich mehr habe als die meisten Mütter. Aber zugleich habe ich weniger. In gewisser Weise habe ich gar nichts. Doch ich mag das und denke, ich will kein Kind“, sagt provokativ ihr fiktionales „Ich“.

Ist ihr Nein okay? Und wenn ja, warum fällt es so schwer? Die beiden Begriffe „Frau“ und „Mutterschaft“ sind eng miteinander verbunden. Oder wie Sheli Heti sagt: „Hunderte Jahre Feminismus konnten nicht erreichen, dass Kinderlosigkeit etwas Positives oder Interessantes ist. Es gilt als Mangel.“

Ist Kinderlosigkeit ein Mangel?

Buch: Mutterschaft

Sheila Heti: Mutterschaft. Rowohlt Verlag; 314 Seiten; ab 9,99 Euro.

Hetis Buch ist ungewöhnlich. Neu, dank ihrer Gabe, komplexe Gedanken in kurze Sätze zu bringen, auch gut zu lesen – aber es gibt auch Längen und Wiederholungen, die nerven. Dennoch, über die Fragen, die sie aufwirft, ist es besser zu diskutieren, als sie achtlos beiseitezuschieben.

Sheila Heti ist sicher keine Heldin, die Frauen sagen will, was richtig oder falsch, was besser oder schlechter ist. Das muss jede Frau schon selbst für sich entscheiden. Das Buch „Mutterschaft“ kann dabei ein Impulsgeber sein – in jede Richtung.