Wiebke hat für sich Rituale entwickelt, wie sie mit dem Muttertag besser umgehen konnte. So hat sie beispielsweise ein Blumengesteck beim Floristen bestellt, einen Brief geschrieben und ist zum Grab gegangen. „Ich hab ihr dann quasi das, was ich ihr gern gesagt hätte, ans Grab gebracht und dort eine Weile Zeit mit ihr verbracht.“ Wichtig war Wiebke, ihre Gefühle zum Ausdruck zu bringen. Wenn auch auf eine andere Art als früher.
Mit den Jahren hat sie sich immer mehr den Erinnerungen an ihre Mutter zugewendet. Denn trotz des Verlusts liebt sie ihre Mutter und ist ihr dankbar. 2023 ist das Jahr in dem Wiebke genauso viele Jahre mit, wie ohne ihre Mutter verbracht hat. Wiebke ist jetzt 28 und inzwischen selbst Mama von zwei kleinen Mädchen.
Ich habe dann oft Tränen in den Augen, weil ich sie so gern als Oma gesehen hätte.
Noch sind ihre Töchter zu klein, um die Bedeutung des Muttertags zu verstehen oder Geschenke zu basteln. „Mein Mann übernimmt das dann“, erzählt sie und sagt: „Der Muttertag ist für mich, neben all den schönen Erinnerungen, auch immer eine Erinnerung daran, dass nicht alle Menschen Muttertag fröhlich feiern können – aus welchen Gründen auch immer.“