Dass er zum adventlichen Gabenbringer wurde, verdankt er einer „Jungfrauen-Legende“: Als die drei Töchter eines verarmten Patriziers nicht heiraten konnten, weil ihnen dazu die Mitgift fehlte, half er ihnen. Über Nacht legte er den jungen Frauen je eine goldene Kugel auf das Bett, woraufhin dem Gang zum Traualter nichts mehr im Wege stand.
Bereits im 16. Jahrhundert war es üblich, dass die Kinder am 6. Dezember vom Nikolaus kleine, praktische Geschenke bekamen und Äpfel oder Nüsse. Martin Luther, dem jegliche Heiligenverehrung ohnehin ein Graus war, lehnte den Kult um den heiligen Nikolaus ab.
Das Christkind besucht uns an Heiligabend
So einfach verbieten ließ sich ein Nikolaus nicht – auch nicht von einem Reformator Luther. Aber Konkurrenz sollte er bekommen: Blond gelockt, engelhaft, rein weiß gekleidet und mit einem Heiligenschein. So niedlich gestaltet, trat fortan das Christkind in Erscheinung. Ob Luther das Christkind als protestantischen Gegenentwurf des katholischen Heiligen Nikolaus tatsächlich erschaffen hat oder aber nur den Anstoß dazu gegeben hat, muss offen bleiben.