Advent und Weihnachten

Advent bis Weihnachtsbaum: 12 Symbole für dich erklärt

Wofür stehen eigentlich Tannenbaum, Weihnachtsmann oder die Kerzen an Weihnachten?
redaktion

Christkind, Nikolaus, Ochs und Esel, Rudolf das Rentier: Was haben die noch gleich mit Weihnachten zu tun? Wir erklären die wichtigsten Weihnachtssymbole.

Seit wann gibt es am Nikolaustag Geschenke? Was hat Martin Luther mit dem Christkind zu tun? Warum stellen wir an Weihnachten einen Baum ins Haus? Und kommt Rudolf das Rentier eigentlich in der Bibel vor? Wir liefern dir die Antworten rund um die wichtigsten Weihnachtssymbole.

Adventskränze verkürzen die Wartezeit auf Weihnachten

Adventskranz mit 4 roten brennenden Kerzen
gettyimages/Uwe Moser

Das Wort Advent kommt aus dem lateinischen und steht kurz für „adventus Domini“ (die Ankunft des Herren). Das dazugehörige Verb advenire bedeutet „sich nähern“. Und genau das tun wir mit dem Adventskranz. Mit jeder Kerze kommen wir Weihnachten immer näher. Die Idee für den Adventskranz hatte Johann Hinrich Wichern. Der betreute im 19. Jahrhundert im „Rauhen Haus“ in Hamburg verhaltensauffällige Kinder. In der Adventszeit fragten ihn die Kinder immer wieder, wann denn endlich Weihnachten sei. Um ihnen die Wartezeit sichtbar zu machen, plazierte er 24 Kerzen auf einem Wagenrad. Das hing zum erstem Mal 1839 an der Decke des Hauses. Die Wochentage hatten rote, die Sonntage weiße Kerzen. Jeden Tag wurde eine Kerze angezündet und die Kinder konnten mitzählen, wann endlich Weihnachten ist. 

So ein Wagenrad ist natürlich wenig dekorativ, deshalb wurde es später mit Tannenzweigen und Bändern dekoriert. Die Idee gefliel vielen Menschen, nur ist ein Wagenrad auch echt groß und passt nicht an jede Decke. Deshalb wurde der Adventskranz auch kleiner - und besteht heute nur noch aus Tannenzweigen und vier Kerzen. 

Mit seiner Idee hat Johann Wichern auch quasi den Adventskalender erfunden. Aus den 24 Kerzen wurden nämlich 24 Türchen, hinter denen sich die kleinen Geschenke für Kinder (und natürlich auch Erwachsene :)) verbergen, die die Wartezeit auf Weihnachten aushaltbarer machen. 

Die Bescherung: ein Highlight, vor allem für die Kinder

kleiner Junge freut sich unterm Tannenbaum
gettyimages/ArtMarie

An Weihnachten gehts um viel: Geburt Christi, Nächstenliebe, die Tage werden wieder länger, gutes Essen, Gemeinsamkeit mit Freunden & Familie. Aaaaaber: die Bescherung darf nicht fehlen. Wer freut sich auch nicht über Geschenke? Wir erinnern uns alle noch daran, wie das war, Abends endlich ins Wohnzimmer zu dürfen und die Geschenke aufzumachen. Ritterburgen, Schiffe, Autos, Puppen, Technik, Pullis und natürlich Socken. Unbestreitbar ist dieser Abend neben dem Gebutstag der wichtigste Tag im Jahr für viele Kinder. Die Bescherung kommt ursprünglich vom Nikolaustag, an dem es für Kinder Süßigkeiten gab. Diese sollten die Adventszeit für die Kleinen ein wenig versüßen, da der Advent sonst eigentlich Fastenzeit war. Außerdem bekamen nur brave Kinder Geschenke, die unartigen bekamen Kohle. Die Verschiebung auf den heiligen Abend kam durch die Reformation. Protestanten feiern nämlich keine Namenstage von Heiligen, wie auch der Nikolaustag einer ist. Damit die evangelischen Kinder dennoch Geschenke bekommen konnten, wurde die Bescherung auf den erste Weihnachtsfeiertag gelegt. Die Eltern konnten so am heiligen Abend die Geschenke für den nächsten morgen auslegen. Heute feiern viele Christen beides, Nikolaus und Weihnachten mit Geschenken. Unabhängig von der Konfession. 

Christbaumschmuck - warum hängen wir Kugeln und Süßigkeiten an den Tannenbaum?

Hand zündet Kerze an Weihnachtsbaum an
gettyimages/golero

Woher der Tannenbaum kommt klären wir ein bisschen später in diesem Artikel. Hier geht es erstmal um die Deko. Süßigkeiten wie Nüsse, Obst oder Gebäck gehören zu den ältesten und geliebtesten Baumzierden. Ist auch ganz praktisch, denn so kann der Baum über die Weihnachtszeit leer genascht werden und wir sparen uns das lästige Abhägen.

Der Legende nach soll ein Glasbläser aus Thüringen im 19. Jahrhundert aber nicht genug Geld gehabt haben, um sich essbaren Baumschmuck zu leisten. Deshalb bließ er sich auf der Arbeit runde Kugeln, die er dann mit nach Hause nahm und ein seinen Baum hing. So wurde die Weihnachtskugel geboren. Dass das alles wirklich so passiert ist, ist aber eher unwahrscheinlich, denn auch Glas war damals nicht günstig. Belegbar ist hingegen, dass sich die Weihnachtskugeln ab der Mitte des 19. Jahrhunderts immer größerer Beliebtheit erfreuten und gut verkauft wurden. Die Kugeln wurden aus Glas geblasen und dann mit einer Legierung verspiegelt. Solche Weihnachtskugeln waren wertvolle Beistztümer, die über Generationen weitervererbt wurden. Vielleicht hast du ja auch noch Baumschmuck von deinen Großeltern daheim und warst vielleicht auch schon einmal enttäuscht oder verärgert, wenn eine Kugel zu Bruch gegeangen ist. 

Kerzen kamen im 17. Jahrhundert erstmals an den Baum. Sie waren ein absolutes Luxus-Produkt, weil Kerzen damals ausschließlich aus Bienenwachs hergestellt wurden und für normale Menschen zu wertvoll waren, um sie „einfach so“ an einen Baum zu hängen. Das änderte sich erst, als Wachs auch aus anderen Materialien hergestellt werden konnte (z.B. Stearin & Paraffin).

Vor ca. 150 Jahren wurde die „Dresdener Pappe“ erfunden - und wurde schnell zu einem sehr beliebten Objekt für den Weihnachtsbaum. Die plastischen Pappen mit Metallfolie konnten in fast jeder Form hergestellt werden und so gab es schnell Schiffe, Figuren, Werkzeuge, Tiere, Flugzeuge und Autos als Deko-Elemente. Die waren vor Allem bei Kindern sehr beliebt, weil sie so mit dem Baumschmuck spielen konnten. 

Heute kannst du dir quasi alles an den Baum hängen. Also tob dich ruhig aus. Egal ob klassisch mit Süßigkeiten, Weihnachtskugeln, Kerzen, Spielzeug oder einer wilden Mischung aus allem, das dir gefällt. Hauptsache du siehst ihn dir gerne an!

Das Christkind entstand in Konkurrenz zum Nikolaus

Christkind
gettyimages/Digital Vision

Das Christkind ist in Konkurrenz zum Nikolaus entstanden. Wer ist schuld? Martin Luther. Dem war der überaus beliebte Nikolaus zunehmend ein Dorn im Auge. Dem Reformator war jegliche Heiligenverehrung ein Graus. Aber verbieten konnte er ihn nicht. Dann musste eben ein Gegenmodell her: blond gelockt, engelhaft, unschuldig in Weiß gekleidet, mit Heiligenschein. So hübsch gestylt trat fortan auch das Christkind in den Geschenke-Dienst. Unklar bleibt, ob Luther das Christkind als protestantische Variante zum katholischen Nikolaus erschaffen hat oder nur den Anstoß dazu gab.

Engel: Überbringer von wichtigen Botschaften

Schneeengel
gettyimages/nycshooter

Engel. Wesen mit Flügeln, roten Bäckchen, langen, weißen Gewändern und auf einem Instrument musizierend – so sehen die Engel in der Bibel nicht aus. Die himmlischen Boten beschreibt die Bibel als groß und furchteinflößend, allein ihr Anblick löst bei Menschen Angst und Schrecken aus. „Fürchtet euch nicht!“ sagen Engel deswegen als allererstes, wenn sie auf Menschen treffen. Genau wie in der Weihnachtsgeschichte, da trifft ein Engel auf Hirten. Diesebekommen furchtbare Angst als ihnen der Engel erscheint, doch der Engel beruhigt sie und erzählt ihnen von der Geburt von Jesus.

Der Name Engel bedeutet aus dem Griechischen übersetzt „Bote.“ Sie sind Teil von Gottes Hofstaat und im Auftrag Gottes unterwegs. Engel ist Überbringer von wichtigen Botschaften. Sie überbringen bestimmten Menschen in der Bibel Gottes Willen, warnen sie oder sagen ihnen, was in der zukunft passieren wird.

Mit Frau und Kind flieht Josef nach Ägypten

Vater mit Kind
Gettyimages/Anchiy

Josef – was ist das für ein Typ? Die Bibel erzählt nicht viel über ihn. Er war Zimmermann und lebte in Nazareth. Als Maria ihm offenbart, das Kind sei nicht von ihm, zweifelt er. Soll er seine Verlobte verlassen? Da erscheint ihm ein Engel im Traum. Marias Kind, sagt der Engel, sei der Sohn Gottes. Er solle Maria heiraten und ihr Baby Jesus nennen.

Josef tut, wie ihm geheißen und heiratet seine Verlobte. Er nimmt seine Rolle klaglos an, bleibt an der Seite Marias, rettet Mutter und Kind vor den Häschern des Herodes, flieht mit ihnen nach Ägypten, sorgt für den Sohn, der ja eigentlich nicht seiner ist. Er handelt wie ein Vater im besten Sinne - unaufgeregt und fürsorglich.

Nikolaus oder Weihnachtsmann?

Weihnachtsmann sitzt im Sessel neben einem Tannenbaum
gettyimages/inhauscreative

Ähnlich wie das Christkind entstand der Weihnachtsmann als Gegenentwurf zum Nikolaus. Allerdings hat er heutzutage keinen offensichtlichen Bezug mehr zum Glauben, denn der Weihnachtsmann wurde säkularisiert, heißt: die christlichen/geistlichen Merkmale wurden entfernt und durch weltliche ersetzt. Deshalb trägt er kein Bischofsgewand, sondern einen roten Mantel. Und die Mitra wurde durch eine Zipfelmütze ersetzt. Coca Cola fand den alten weißen Mann sogar so cool, dass sie ihn seit den 1930er-Jahren als Maskottchen für die Wintermonate einstellten. Mit dem Weihnachtsmann hat Weihnachten quasi seine Zielgruppe erweitert, und auch Nicht-Christen können das Fest ohne Glaubensbezug feiern. 

Nikolaus: Geschenkebringer und Lebensretter

Nikolausstiefel
Gettyimages/fermate

Nikolaus stammt aus Myra in der Türkei. Geboren ist er um 270 nach Christus, gestorben an einem 6. Dezember. Welches Jahr? Unklar! Er war jedenfalls Kind reicher Eltern. Schon jung wurde er Priester, dann Bischof. Geschichten erzählen davon, wie er Gefangene befreit, eine Stadt vor dem Hungertod rettet, entführte Kinder freikauft. Und davon, wie er drei Mädchen davor bewahrt, sich als Prostituierte verdingen zu müssen.

Der Vater dieser Kinder ist arm, weiß sich nicht anders zu helfen, als seine Töchter zu verkaufen. Nikolaus hört davon - und ist empört. Nachts wirft er Goldklumpen durchs Fenster. Gefahr abgewendet! Nikolaus bringt also nicht nur Äpfel, Nüsse und Schokolade, sondern Goldstücke, die Leben retten. Es ist diese Geschichte, auf die das Schenken am Nikolaustag zurückgeht.

Ochs und Esel kommen in der Weihnachtsgeschichte nicht vor

Ochs und Esel in der Krippe
Gettyimages/RyanJLane

Ochs und Esel gehören zu jeder Weihnachtskrippe. Aber Moment! In der Weihnachtsgeschichte kommen die Tiere überhaupt nicht vor, auch von einem Stall ist dort nicht die Rede. Alles Fake also?

Nein. Im Alten Testament kündigt der Prophet Jesaja bereits einige Jahrhunderte vor der Geburt Jesu dem Volk Israel einen Herrscher an, der den Frieden bringen soll. Dort heißt es: „Ein Ochse kennt seinen Herrn und ein Esel die Krippe seines Herrn.“ (Jesaja 1,3) Christen fingen im Lauf der Jahrhunderte an, einen Zusammenhang zwischen Jesajas Weissagung und der Geburt Jesu herzustellen. Auch Künstler haben dieses Motiv oft aufgegriffen. Deshalb haben Ochs und Esel heute einen festen Platz in der Krippe.

Rudolf das Rentier: Ausgelacht und oft gecovert

Rentiere ziehen den Weihnachtsschlitten
Gettyimages/Angyee054

Rudolf das Rentier. Alle lachen über das arme Tier - wegen seiner roten Nase. In der Bibel findet sich Rudolf nirgendwo. Als Helfer des Weihnachtsmanns tauchen Rentiere erstmals 1823 im amerikanischen Gedicht „The night before Christmas“ auf.  

Das rotnasige Rentier Rudolf erfand der amerikanische Autor Robert Lewis im Jahr 1939 für ein Weihnachtsmalbuch. Sein Schwager, der Komponist und Liedermacher Johnny Marks, produzierte einige Jahre später das heute allseits bekannte Weihnachtslied, von dem es inzwischen über 180 Coverversionen gibt.  

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Der Stern weist den Weg zur Krippe

Weihnachtsstern
Gettyimages/leekris

Der Stern ist ein ganz starkes Symbol der Weihnachtsgeschichte. Als Jesus geboren wurde, leuchtete ein Stern ungewöhnlich hell und klar. Er deutete darauf hin, dass etwas Besonderes geschehen sein musste. Außerdem wies seine Leuchtkraft den drei Weisen aus dem Morgenland den Weg zu dem neugeborenen Kind in der Krippe in Bethlehem.

In Anlehnung an die Geschichte schenken sich Christen in der Advents- und Weihnachtszeit einen blumigen Weihnachtstern, meistens in Rot, und verzieren ihre Häuser und Wohnungen mit hell leuchtenden Sternen. In unserem Sprachgebrauch kommt der Stern häufig vor: Es war eine Sternstunde, ein neuer Stern am Schlagerhimmel ist aufgegangen oder die Rede ist von jemandem, der seinem Schatz die Sterne vom Himmel holt.

Tannenbäume: In allen Kulturen Symbol für das Leben

Weihnachtsbaum im Wohnzimmer
Gettyimages/AnVr

Tannenbäume stehen mit ihren immergrünen Nadeln als Symbol für das Leben - in allen Religionen und Kulturen. Als geschmückter Weihnachtsbaum ist die Tanne erst seit dem 16. Jahrhundert belegt.

Während die ersten Tannenbäume zunächst nur in Kirchen und in Häusern adliger Familien zu finden waren, blieben für den ärmeren Teil der Bevölkerung nur einzelne Zweige übrig.

Erst ab dem 18. Jahrhundert änderte sich das: Zunächst nutzten evangelische Kreise den geschmückten Baum als Gegenentwurf zu Weihnachtskrippen, die in katholischen Regionen populär waren. Im 19. Jahrhundert trat der Weihnachtsbaum seinen Siegeszug um die Welt an: Er wurde in ganz Europa populär, deutsche Auswanderer exportierten ihn in die USA.

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