Als Olympiapfarrer feiert Thomas Weber Gottesdienste im Olympischen Dorf und bietet Abendgebete an. Als Seelsorger hat er vor allem ein offenes Ohr für das deutsche Team. Ein Thema sei etwa der Leistungsdruck, den die Sportlerinnen und Sportler im Wettkampf erleben. „Neben dem sportlichen Erfolgen geht es für die Athletinnen und Athleten um Fördergelder und Verträge für die Zukunft, auch die Sponsoren erwarten viel Leistung“, sagt Weber.
Am Ende gewinnt der, der am besten mit dem Druck umgehen kann.
Weber betont, dass anders als etwa im Profifußball viele Athletinnen und Athleten nicht vom Sport leben können und daher auf finanzielle Unterstützung angewiesen seien. Bleibt der Erfolg aus, kommen zu ihm auch Sportler die sich fragen, wie es nach Olympia mit ihnen weitergeht.
Als Pfarrer gebe er den Sportlern immer den Rat mit auf den Weg, sich früh genug ein zweites Standbein aufzubauen. „Im Fernsehen sieht man oft nur die schillernde Fassade. Aber die sportliche Karriere kann auch schnell wieder zu Ende sein, etwa durch eine Verletzung“, begründet er.
Glaube und Sport – für den Pfarrer passt das gut zusammen. „Unser Glaube bezieht sich auf alle Lebensbereiche. Er kann in schwierigen Situationen unterstützen und zur Ruhe führen. Und er gibt mir die Gewissheit: ‚Bei Gott bin ich kein Versager‘.“