Dafür brauchst du dich nicht schämen, du bist nicht allein. Auch ehemalige Nationalmannschaftstrainer Jogi Löw hat während großer Fußball-Turniere stets in seinem „Glücks-Pullover“ an der Seitenlinie gestanden. Formel 1-Weltmeister Lewis Hamilton soll nie ohne seine Gitarre zu den Autorennen reisen. Und Model Heidi Klum soll mit einer kleinen Tasche gefüllt mit ihren herausgefallenen Zähnen um die Welt jetten.
Menschliches Bedürfnis nach Glücksbringern
In fast allen Kulturen finden sich Schutzbringer. In christlicher Tradition stehen Schutzengel als Helfer Gottes. „Viele von uns haben schon in irgendeiner Form einen Schutzengel geschenkt bekommen oder selbst verschenkt“, sagt Psychotherapeut und Religionspsychologe Sebastian Murken. Und wer bislang noch keinen Engel verschenkt hat, der hat vielleicht schon zu einem anderen Glücksbringer gegriffen.
Alles unsinniger Aberglaube oder ist doch etwas dran? Praktisch wäre es ja, solch einen Schutzengel zu besitzen, der mir zur Seite steht, wenn ich mit 250 Stundenkilometern über die Autobahn rase oder der auf mich aufpasst, wenn die Angst vor all den Unwägbarkeiten des Lebens mal wieder die Überhand gewinnt.
Aberglaube nicht nur für Sportler wertvoll
Sozialpsychologin Lysann Damisch hat die Wirkung von Glücksbringern getestet. Bei einem Experiment hat sie Menschen bei einem Spiel beobachtet. Der einen Hälfte hat sie mit ihren Kollegen die mitgebrachten Glücksbringer weggenommen, der anderen Hälfte nicht. Diejenigen, die ihren Talisman bei sich hatten, schnitten besser ab als die ohne.
Freitag der 13., vierblättrige Kleeblätter oder Marienkäfer: Die Bedeutungen von Glücksbringern gibt es seit Jahrhunderten. Laut einer aktuellen Umfrage von Yougov und Statista sind rund ein Drittel der Deutschen abergläubig.