In einer fernen Galaxie – genau genommen eine, die 50 Millionen Lichtjahre weit weg ist – hat Heino Falcke das erste Foto eines Schwarzen Loches aufgenommen. Damit hat er den Menschen die bis dahin mysteriösen Schwarzen Löcher ein Stück näher gemacht.
Vor dem 10. April 2019 waren diese nämlich reine Theorie. Das hat Heino Falcke gemeinsam mit einem Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern geändert. Sie veröffentlichten zeitgleich in Washington, Brüssel, Santiago, Schanghai, Tokio und Taipeh das erste Foto eines Schwarzen Loches im Zentrum der Galaxie M87.
Das Foto soll der erste Beweis für Schwarze Löcher sein. „Das Schwarze Loch ist eigentlich ein Fantasieobjekt der Physik. Man wusste nicht, ob es existiert. Lange Zeit war es reine Theorie, so ein bisschen ein Mythos“, sagt Heino Falcke.
Einfach erklärt, sei ein Schwarzes Loch, ein Objekt, das so viel Masse hat, dass darin alles verschluckt wird. Auch Licht könne daraus nicht mehr entkommen, erklärt Heino Falcke.
Es repräsentiert die absolute Dunkelheit.
Heino Falcke
Um das Foto vom Schwarzen Loch aufzunehmen, brauchte es Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler auf der ganzen Welt. „Wir haben Radioteleskope zusammengeschaltet, um das Bild zu machen“, erklärt Heino Falcke. Das Projekt „Event Horizon Telescope“ startete bereits 2017. Mehrere Monate lang werteten die Forschenden die gesammelten Daten aus. Daraus wurde die Aufnahme des Schwarzen Loches.
Auf dem Foto (oben) siehst du das Licht um das Schwarze Loch herum. „Wenn man Licht auf ein dunkles Schwarzes Loch scheinen lässt, dann verschwindet ein Teil des Lichts. Und die Schwerkraft ist so stark, dass sich das Licht abbeugt, dass es im Kreis fliegen kann. Dann sehen wir einen Ring aus Licht um das Schwarze Loch herum“, erklärt Falcke.
Dieser Ring sei genauso groß gewesen, wie aufgrund der Relativitätstheorie von Albert Einstein vorhergesagt. Was jedoch in einem Schwarzen Loch passiert, kann nicht sichtbar gemacht werden.
Heino Falcke ist nicht nur Wissenschaftler, sondern auch gläubiger Christ. Ehrenamtlich predigt er in der Evangelischen Kirche im Rheinland und ist im CVJM engagiert. Glaube und Wissenschaft kann er gut miteinander vereinbaren. Denn für Heino Falcke ist klar: Es gab den Urknall. „Der Grundgedanke, dass das Universum einen Anfang hatte, das ist wissenschaftlich heute unumstößlich“, sagt er und fügt hinzu: „Über die Details des Urknalls können wir noch mal diskutieren.“ Die größere Frage sei für ihn was vor dem Urknall – also vor 13,85 Milliarden Jahren – war.
Naturgesetze sind einfach da – wo kommen sie her? Wer hat sie gesprochen?
Heino Falcke
Darauf könne die Wissenschaft keine Antwort liefern. Da kommt für den Astrophysiker der Glaube ins Spiel. Im Licht, das in der Schöpfungsgeschichte als erstes geschaffen wird, sieht er den Urknall. „Doch davor gibt es noch etwas anderes. Da heißt es: ‚Und Gott spricht‘“, sagt Heino Falcke. Für den Wissenschaftler seien die Naturgesetze letztendlich Worte Gottes.