Olympia 2021

Fall Timanowskaja zeigt internationalen Zusammenhalt

Zitat: Weltweite Solidarität mit der belarussischen Olympionikin macht Hoffnung
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Wenn die olympischen Spiele in Tokio zu Ende gehen, sagen einige Sportfunktionäre und Athleten: Es gehe nur um Sport, nicht um Politik. Eine Illusion, findet unsere Redakteurin Andrea und blickt auf den Fall der Sprinterin Kristina Timanowskaja.

Im Mittelpunkt der Sommerspiele in Tokio stehen tolle sportliche Leistungen, berührende Gesten – und viel Politik. Gerade bei Olympia zeigt sich die globale Gesellschaft, wie in einem Brennglas.

Das kann erschütternd sein, wie das Verhalten der belarussischen Funktionäre, die die Leichtathletin Kristina Timanowskaja zur Staatsfeindin erklären, nur weil sie Kritik am Trainer geübt hat.

Bilder berühren Menschen weltweit

Der Fall ist besonders krass. Eigentlich sollte sie am Montag. 02. August, im Olympiastadion die 200-Meter-Distanz laufen. Doch dazu kam es nicht. Sie wurde gegen ihren Willen zum Flughafen gefahren, um in ihr Heimatland zurückgeflogen zu werden.

Was ist ein humanitäres Visum?

Ein humanitäres Visum ist ein Visum mit humanitärer Zweckrichtung, welches durch eine nationale Botschaft im Ausland zur Einreise in den jeweiligen Staat ausgestellt wird. Humanitäre Zwecke können von medizinischen Gründen bis hin zur Einreise mit dem Ziel der Schutzgewährung reichen.

Quelle: Friedrich-Ebert-Stiftung

In ihrer Not wandte sich die Leichtathletin an die japanische Polizei. Die schützten die 24-Jährige vor weiteren Zugriffen. Es waren viele Journalistinnen und Journalisten zugegen, die bedrückenden Bilder vom Flughafen sahen Zuschauerinnen und Zuschauer in aller Welt.

Humanitäres Visum macht Hoffnung

Polen hat der Sportlerin und ihrem Mann inzwischen ein humanitäres Visum erteilt. Auch andere Länder waren dazu bereit. Es gibt mir ein gutes Gefühl, dass das Schicksal einzelner den anderen nicht egal ist. Eine gute Gemeinschaft ist wie ein Körper, steht in der Bibel: 

Wenn ein Körperteil leidet, so leiden alle anderen Körperteile mit.

(1. Korinther 12,26)

Zuspruch aus aller Welt für Simone Biles

Und so ist es ja auch. Wie können die Welt-Spiele heiter und unbeschwert sein, wenn eine Sportlerin entführt werden soll in ihr Heimatland? Der belarussische Staatspräsident Alexander Lukaschenko hat damit aller Welt gezeigt, wessen Geistes Kind er ist. Und andere haben bewiesen, dass sie solidarisch sind mit der Sportlerin.

Wenn ein Bereich des Körpers leidet, leiden die anderen mit. Simone Biles, Ausnahmetalent im Turnen, musste die Wettkämpfe absagen, wegen psychischer Probleme. Doch sie erfährt Zuspruch aus aller Welt. 🌎💪🏻 Sie ist zu einer Botschafterin für Menschen geworden, die an Depressionen leiden – das ist eine der schönen Geschichten dieser Spiele.