Elternzeit während Corona

Von PandeMom zu Working-PandeMom

Charlotte hat während Corona ihre Tochter auf die Welt gebracht. Nun ist sie nach der Elternzeit zurück in der Redaktion. Sie sagt:„Corona hat es meiner Kleinen bei der Kita- Eingewöhnung schwerer gemacht.“
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Die Familie von PandeMom ist während der Pandemie gewachsen. Wie waren Elternzeit, Kita-Eingewöhnung und die Corona-Erkrankung?

Gut anderthalb Jahre sind vergangen, jetzt arbeite ich wieder in der Redaktion. Corona ist durch steigende Inzidenzen wieder Thema. Und meine Familie und ich sind gerade frisch genesen.

Nach drei Wochen in der Wohnung und einer langen Krabbelstuben-Eingewöhnung startet nun die Arbeit in Home Office und Redaktion. 🔽

Nach der Elternzeit: PandeMom arbeitet später als geplant

Nach fast zweieinhalb Jahren Pandemie ohne Corona-Infektion, hat es uns kurz vor Elternzeit-Ende alle erwischt. Es war ein Schock! Da waren zwei Striche auf meinem Selbsttest. Auch wenn es eigentlich klar war, mit Schüttelfrost und hohem Fieber.

Krank sein mit Kindern zu Hause ist einfach krass.

Vor allem, weil wir alle Covid hatten und die Kinder nicht raus durften. Zum Glück haben uns liebe Menschen immer Mal wieder Obst oder Brötchen vorbei gebracht. Außerdem Spiele, gemalte Bilder und Süßes für unsere Töchter.

Charlottes Töchter
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Geschenke von Freunden hielten die Kinder bei Laune. Nicht im Bild: Haufenweise Schokolade für die Große 😉.

Kita-Eingewöhnung: Gefühlschaos bei Mama und Tochter

Kurz nach der Corona-Erkrankung war es soweit: Ich habe angefangen zu arbeiten, währenddessen wurden meine beiden Kinder betreut.

Es war eine Punktlandung (quasi, denn meine Elternzeit dauerte etwas länger). Genau am ersten Arbeitstag hat meine Tochter das erste Mal in der Krabbelstube geschlafen. Sofort, ohne Murren.

Die jüngere Tochter von Charlotte
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Die jüngere Tochter von Charlotte

Für ihre Eingewöhnung hatte ich mir acht Wochen geblockt. Viel Zeit für eine Eingewöhnung. Doch es dauerte 15 Wochen lang.

Die Trennung von mir in der Kita war ungefähr so für sie, als müsste sie ohne Übung sofort laufen lernen. Zornig, traurig und verzweifelt – so fühlte sie sich, als ich die ersten Male tschüss sagte.

Ich fühlte mich mies, zerrissen und einsam.

Sobald ich sie mit klopfendem Herz abholte, riss sie mir die Maske vom Gesicht. Sie wollte Küsse und mein Lächeln: Mama pur.

Charlotte wartet im Café
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Wurde ich zur Latte Macchiato Mutti? Nein, ich habe den Kita-Anruf erwartet. Aber er kam nicht. Meine Kleine schlief dort selig. Also hieß es für mich: Warten und Kaffee trinken.

Längere Eingewöhnung – Nebenwirkung der Pandemie?

Ich habe den Eindruck, dass die längere Eingewöhnungszeit von Kleinkindern eine Nebenwirkung der Pandemie ist. Zwei Bekannte von mir mussten die Eingewöhnung abbrechen und auf eine Tagesmutter ausweichen, weil das Konzept Kita für die Kinder einfach nicht passte und zu viel war. Auch die Krabbelstuben-Leiterin und einige Erzieherinnen erzählten mir von derzeit längeren Eingewöhnungen.

Ich finde das schlüssig. Der Start ins Leben ist durch Corona völlig anders:

  • keine Krankenhausbesuche nach der Geburt
  • kaum Besuche zu Hause
  • keine fremden Arme und Schöße
  • keine spontanen Treffen mit Freund:innen
  • kaum Restaurant- oder Cafébesuche

Der Kreis ist klein, fremde und neue Umgebungen eher selten. Neue Gesichter durch die Maske nur halb zu sehen.

Zerrissen zwischen Arbeitsstart und kleiner Tochter

Wir übten also in der Krabbelstube, Woche für Woche die Trennung, ganz sanft, ganz behutsam. Bevor es morgens losging, musste ich häufig meine große Tochter noch auf das Virus testen. Ein To-do mehr am Morgen allein mit zwei Kindern. Dank Gummibärchen als Belohnung ging das ganz gut. Dann habe ich schnell noch eine Maske eingepackt und los ging es mit der U-Bahn oder dem Lastenfahrrad.

Kinder & Corona

Wie erlebst du die Pandemie mit deinen Kindern? Welche Erfahrungen hast du gemacht? Erzähl mir davon, entweder via E-Mail 💌 oder via Social-Media auf: 

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Durch die große Geduld und Empathie der Erzieherinnen hat es geklappt. Mittlerweile liebt meine Tochter es in der Einrichtung und läuft mit ihrer Puppe unterm Arm und an der Hand einer Erzieherin freudig in den Gruppenraum. Von Herzen danke ich für dieses Engagement. Denn ich war sehr verzweifelt.

Schlechtes Gewissen wegen längerer Elternzeit

Einerseits musste ich meinem Chef mitteilen, dass ich nicht wie geplant zurückkehren kann, sondern einen Monat später komme. Aber ich konnte aufatmen, das war kein Problem.

Andererseits fühlte ich mich wie die schlechteste Mutter der Welt. Ich habe nur an mein Kind gedacht, das sich so schwer tat und die Trennung lernen musste. Außerdem war es auch finanziell nicht mehr so easy. Zwei Kinder, 19 Monate Elternzeit, unsere Hochzeit im vergangenen Jahr. Dafür aber eine größere Wohnung in Frankfurt, das alles mussten wir bezahlen. Nur mit dem Einkommen meines Mannes wäre das auf Dauer nicht machbar gewesen.

Nach zwei Wochen im Redaktionsalltag bin auch ich fast eingewöhnt im Leben mit zwei Kindern und Arbeit und der scheinbar nie enden wollenden Pandemie.