Schutzimpfungen gegen Corona

Corona-Impfaktion für Kinder und Jugendliche

Ärztin impft Kind
Angela Wolf
(Symbolbild)

Impfung für die Jüngsten: Bei der Impfaktion der Jugend-Kultur-Kirche sollten die Familien fit für die Herbstferien werden. Eigentlich…

Der Ablauf ist durchdacht und getaktet. Die erste Impfung mit dem Vakzin der Firma BioNTec jetzt zu Septemberbeginn. Der zweite Schuss dann Ende des Monats, mit dann nachgewiesenem vollen Impfschutz zum Start der hessischen Herbstferien.

Impfen to-go für Kids ab 12

Eberhard Klein, Geschäftsführer der Jugend-Kultur-Kirche Sankt Peter, hat mit seinem Team alles bis ins kleinste Detail geplant. „Unser Angebot soll zu unserer Zielgruppe passen. Dass der Impfabstand von der STIKO auf drei Wochen reduziert wurde, spielte uns in die Karten. So konnten wir den Ferienbeginn mit einkalkulieren. Möglichen Urlaubsplänen der Familien stünde damit dann nichts im Weg.“

Jugend-Kultur-Kirche St. Peter in Frankfurt

Jugendliche zwischen 14 und 25 Jahren nutzen das vielfältige Kulturangebote und die Jugend-Seelsorge von Sankt Peter. Die evangelische Peterskirche wurde 2004 zu diesem besonderen Ort umgebaut. Die Dotationskirche im Herzen der Stadt bietet eine außergewöhnliche Kulisse für Konzerte, Poetryslams, Improtheater und DJane-Workshops. Ein spirituelles Programm wahrt den Charakter der Kirche.

Die Jugend-Kultur-Kirche der EKHN im Web

Auf dem Hof vor Sankt Peter stehen Klein und Kersten Reininger zusammen. Reininger ist Geschäftsführer einer Frankfurter Werbeagentur und aktives Mitglied der Wirtschaftsförderung von Sankt Peter. Er verantwortet den kreativen Impuls des Aufmachers zur Impfaktion: „Wir haben die Kampagne auf die Erziehungsberechtigen und auf die Jugendlichen selbst abgezielt.“ Auf Instagram und Facebook gibt es kleine Videos zur Aktion: „Hey Kids: Get your BioNTec-Shot“.

Die winkende Hand soll einladend wirken. Klein und Reininger spekulieren darüber, warum das Impfangebot von Sankt Peter gefloppt ist. Die fehlende Laufkundschaft könnte ein Grund sein. Und die Sensibilität des Themas: „Interessierte Eltern fragten uns argwöhnisch, wer impft. Natürlich nicht der Hausmeister“, sagt Klein lachend.

Mobile Impfstationen in Frankfurt werben für Corona-Impfung

Das Frankfurter Impfteam der Malteser
Angela Wolf

Das Impfteam des Malteser Hilfsdienst hat sich professionell eingerichtet. Inzwischen ist man routiniert. Es ist nicht die einzige mobile Impfstation in der Stadt. „Auf der Zeil rennen uns die Leute das Zelt ein“, berichtet die Ärztin der Hilfsorganisation. Weiter, dass die Impfwilligen dort Wartezeiten von einer Stunde und mehr in Kauf nehmen. Das hier, in Sankt Peter, „tote Hose ist“, kann sich die Ärztin nicht erklären. Zumal die Impfstation auf der Zeil nur einen Katzensprung entfernt liegt.

Haben Menschen Angst vor der Impfung in der Kirche?

Kirche hat einen schlechten Ruf!“ Eberhard Klein kennt das auch von Veranstaltungen und den Berührungsängsten, die einige Besucher:innen haben. Sie seien von dem Ort als solchem begeistert. Wenn bei einem Metal-Konzert und ausgelassener Stimmung dann Kommentare fallen, was wohl der Pfarrer denken mag, spürt Klein die Distanz zum Glauben und zur Institution Kirche.

Das spiegeln auch die Kommentare auf Facebook im Zusammenhang mit der Impfkampagne wieder. Rechnet man die Impfgegner:innen mit verschwörungstheoretischen Meldungen raus, bleibt dennoch eine Skepsis: Kinder und Kirche seien keine gute Kombination

Impfen to go sei eine, im negativen Sinne, krasse Idee und, wie Klein beschreibt, dass dem Ort ein medizinischer Kontext fehle, das ganze Impfthema von Kindern und Jugendlichen zu sensibel.

Klein zählt am ersten Impftag gut 25 Impflinge, am zweiten keine Handvoll. Er bleibt dabei:

Wir wollen als Kirche unseren gesellschaftlichen Beitrag leisten.

„Dieses Angebot ist ein Teil davon.“ Diesen Flop wird das Sankt Peter-Team reflektiert aufarbeiten und in zukünftige Planungen und Kampagnen einbeziehen. Die Image-Frage der Institution Kirche in Frankfurt aber bleibt.