Nachhaltige Mode

Fair Fashion ist zeitlos: Die Modeindustrie muss anziehen

Carina Dobra
Kommentar von Carina Dobra

Ökomode ist hässlich? Das gilt nicht nicht mehr. Aber was ist dran an dem Trend der nachhaltigen Mode?

Gertenschlanke, perfekt gestylte Models stolzieren über den Laufsteg. Die Stars und Sternchen in der ersten Reihe halten lässig ihre Smartphones auf sie gerichtet, knipsen Fotos für ihre Social-Media-Kanäle.

Inzwischen gibt es nicht nur in Berlin eine deutsche Ausgabe der Fashion Week. Es gibt Shows in München. Düsseldorf und natürlich auch Frankfurt am Main. So kommt die High Society der Modewelt zusammen und feiert sich selbst. Und seit einigen Jahren auch die nachhaltige Mode. Wenn sie denn nur immer nachhaltig wäre.

Wie nachhaltig ist die Fashion Week?

Kleidest du dich nachhaltig?

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„Fair Fashion“ ist das Motto der Stunde – auch auf der Frankfurter Fashion Week. Jeans, Bluse und Sneaker aus nachhaltiger, ökologischer, ethischer Produktion trenden also gerade. 

Das Gegenteil ist „Fast Fashion“, also preisgünstige Mode, die meist auf Kosten von Menschen und Umwelt hergestellt wird. Um ein berühmt-berüchtigtes Beispiel zu nennen: Der Online-Händler Shein oder der Textil-Discounter Primark. Kostenpunkt für ein T-Shirt drei bis fünf Euro.

Nachhaltige Mode bei den Fashion Weeks 

Immerhin: Es gibt immer öfter nachhaltige-Mode-Events auf den Fashion Weeks. Je nach Ausrichtung gibt es unter anderem Ausstellungen, Filmvorführungen oder Diskussionen zu nachhaltiger Bekleidung.

Viele Designer und Firmen sind bemüht um ihr grünes Image, führen etwa Produkte mit verschiedenen Textilsiegeln, wie Oeko-Tex, Fairtrade oder dem „Grünen Knopf“. Das staatliche Siegel soll beim Einkauf von sozial und ökologisch nachhaltig hergestellten Textilien Orientierung bieten. In der Theorie.

Netzwerk kritisiert Textil-Siegel

Kritik am staatlichen Nachhaltigkeits-Siegel kommt vom internationalen Netzwerk „Kampagne für Saubere Kleidung“: Die Kriterien seien zu schwach, die Überwachung unzureichend. Auch entsprechende Bündnisse können häufig nicht das halten, was sie versprechen. So sind beispielsweise zwei christliche Vereine aus dem „Bündnis für nachhaltige Textilien“ ausgetreten. Sie monieren, dass sich die Arbeitsbedingungen der Branche kaum verbessert hätten.

Wer hinter die scheinbar grüne Fassade blickt, merkt: Es gibt noch viel zu tun.

Fair Fashion: Das kannst du tun!

Nun müssen wir ja nicht gänzlich auf Mode verzichten. Macht ja schließlich auch Spaß. Und so geht‘s:

  • seltener shoppen, dafür mehr Geld für ein Herzens-Teil ausgeben
  • Schnäppchen machen auf (Online-) Flohmärkten, vielleicht sogar selbst zur Stricknadel greifen
  • Kleidung mieten

Zu den alternativen Mode-Anbietern zählen etwa „Modami“ oder „Fairnica”. Dort kannst du dir ein Kleidungsstück aussuchen, das du entweder nur einen Abend trägst oder länger behalten möchtest. Danach schickst du das Teil zurück.

Kirche und nachhaltige Mode

Übrigens: Auch Kirche und Diakonie bemühen sich seit langer Zeit um nachhaltige Mode – noch bevor es woke war. Viele Gemeinden führen Secondhand-Läden oder veranstalten Basare für Kinderkleidung.

Jedes Jahr beteiligen sich Kirchengemeinden außerdem an der „Fairen Woche“. Sie wollen somit auf Menschenrechte in der Kleidungsindustrie aufmerksam machen. Um sich mit „Fair Fashion“ auseinander zu setzen, braucht es also keinen Platz in der ersten Reihe auf der Fashion Week.

Und damit du auf die ganze Fair-Fashion-Szene bestens vorbereitet bist, haben die Youtuber von @rethinknation ein paar nicht ganz ernstgemeinte Sprüche aufgenommen 👇. 

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