Moderner Sklavenhandel

Wie Menschen weltweit ausgebeutet werden

Dietmar Roller lacht mit Frau, die in grünem Gewand gekleidet ist in die Kamera, im Hintergrund Palmen
International Justice Mission
Dietmar Roller in Uganda

Wie viele Sklaven arbeiten für dich? Keine? Leider doch: Das Buch „Ware Mensch“ zeigt, wie moderne Sklaverei aussieht. Erschreckend!

Cover „Ware Mensch“ - zwei weiße gefesselte Hände auf blauem Grund
adeo

Eine indische Mutter versklavt sich in einer Ziegelei. Sie schuftet den ganzen Tag, ihren Säugling hat sie immer dabei. Die schwere körperliche Arbeit lässt ihre Muttermilch versiegen, ihr Baby stirbt.

Ana verliebt sich in einen „Loverboy“. Er lockt Frauen mit falschen Versprechungen und führt sie in die Zwangsprostitution.

„Im Schnitt kostet jemand, der in moderner Sklaverei festgehalten wird, 80 Euro“

An traurigen und schockierenden Einzelschicksalen macht Autor Dietmar Roller klar, wie moderne Sklaverei aussehen kann. Sein Buch „Ware Mensch“ zeigt, wie Frauen, Kinder und Männer häufig in der Hoffnung auf Arbeit und eine bessere Zukunft getäuscht und betrogen werden. Im Interview mit indeon.de betont der Autor, dass durch moderne Sklaverei ein extrem starker Gewinn erzielt werden könne, weil Menschen immer wieder verkauft werden könnten.

Frauen arbeiten in Ziegelei, viele Ziegelsteine und drei Frauen im Bild mit bunten Kleidern
International Justice Mission
Frauen arbeiten in Ziegelei

Ein Fokus liegt auf den Schicksalen von Kindern

Undercoveraufnahme aus Kambodscha, zwei Kinder, verpixelte Gesichter
International Justice Mission
Undercoveraufnahme aus Kambodscha

Kinder, die unter lebensbedrohlichen Umständen nach Gold in Tansania oder dem Kongo graben: Da war der 65-Jährige Autor auch schon Mal mit in einem Schacht und habe Todesangst gehabt: „Da geht man dann bis zu 70 Meter runter, in einem unbefestigten Loch. Ich habe mich dann schnell umgedreht und bin raus gegangen und habe die frische Luft als Befreiung erlebt.“

Buch: Ware Mensch

Im Buch schildert der Autor, wie Kinder in Haiti als Haushaltshilfen verkauft werden. Häufig im Glauben der Eltern, dass sie in Sicherheit seien und dadurch ein besseres Leben hätten. Die Realität sei aber meist, dass sie nicht mehr als Menschen mit Bedürfnissen und Wünschen gesehen und auch sexuell missbraucht würden.

Dies sei für die Eltern häufig leider sehr lukrativ: Es würde nur ein schnelles Bezahlsystem benötigt und eine Internet-Verbindung. Es sei extrem schmerzhaft, was die Kinder erdulden müssten, betont Dietmar Roller.

Auch deutsche Männer bezahlen dafür zu bestimmen, wie ein Kind auf den Philippinen sexuell ausgebeutet wird

 

Das heißt konkret: Männer hier nutzen die Armut von Familien aus. Eltern missbrauchen ihre Kinder im Internet, weil sie damit in kurzer Zeit viel Geld verdienen können. So tragen sie als zahlende Zuschauer aus der Ferne dazu bei, dass Kinder weltweit ausgebeutet werden

Dietmar Roller zu seinem Buch „Ware Mensch“, Mitschnitt Hit Radio FFH (20.11.2022)

Was auch du gegen modernen Sklavenhandel tun kannst

Wir sind nicht hilflos der modernen Ausbeutung ausgesetzt. Deswegen hat Dietmar Roller ein paar Tipps für uns 🔽

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🌎 Herausfinden, wie viele Sklaven für dich arbeiten

🌏 Petition für mehr Kinderschutz im Internet der christlichen Menschenrechtsorganisation Nichtregierungsorganisation International Justice Mission (IJM) unterschreiben

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International Justice Mission möchte weltweit helfen

Dietmar Roller - Portrait, Mann mit Brille, lacht
IJM-Deutschland

Der Autor Dietmar Roller beschreibt sich im Buch als Christ, der daran glaubt, „dass in jedem Menschen ein von Gott gegebenes Potenzial steckt“. Als Vorstandsvorsitzender von IJM will er, dass mehr Menschen dieses Potenzial auch entfalten dürfen. Die Menschenrechtsorganisation hilft zum Beispiel Kindern auf den Philippinen, die in großer Zahl sexuell ausgebeutet werden.

Mein Fazit zu „Ware Mensch“: Ein erschreckendes, aber lesenswertes Buch.

Dietmar Roller zu Katar, Mitschnitt Hit Radio FFH (20.11.2022)