Die islamistische Szene in Deutschland befindet sich nach Einschätzung der Bielefelder Soziologin Kerstin Eppert 20 Jahre nach den Anschlägen vom 11. September in einer Phase der Konsolidierung. Das bedeutet: Einige Aktive bemühten sich sehr darum, dass die Szene nach der militärischen Niederlage des sogenannten Islamischen Staat (IS) in Syrien nicht auseinanderfalle, sagte Eppert dem Evangelischen Pressedienst (epd).
Harter Kern der islamistischen Szene
Sie organisierten Hilfe für IS-Rückkehrer und deren Familien, unterstützten bei Gerichtsprozessen und versuchten, die Kontakte zu den Mitgliedern nicht abreißen zu lassen. Es gebe immer noch einen harten Kern in der Szene. Es sei davon auszugehen, dass viele von denen, die jetzt noch übrig seien, sich absolut mit der Sache identifizierten.
Auch die Machtergreifung der Taliban werde von der deutschen islamistischen Szene genau beobachtet, sagte die Soziologin. Eppert erforscht islamistische Radikalisierungsdynamiken on- und offline am Bielefelder Institut für interdisziplinäre Konflikt- und Gewaltforschung (IKG).
Machtergreifung der Taliban könnte deutscher islamistischer Szene Auftrieb geben