Die evangelische Flughafenpfarrerin Bettina Klünemann hat sich besorgt gezeigt über den Zustand vieler evakuierter Menschen aus Afghanistan, die auf dem Frankfurter Flughafen ankommen.
Kirchenasyl ist für Prodekan Holger Kamlah aktuell mit Blick auf die Menschen, die aus Afghanistan kommen, nicht das vorrangigste Thema: „Ich würde hoffen, dass die, die es jetzt überhaupt nach Deutschland schaffen, erstmal hier auch bleiben können.“ Doch die erschütternden Bilder vom Flughafen in Kabul, die treiben ihn um. „Mich beschäftigt die ganze Situation in Afghanistan sehr“.
Holger Kamlah hat vor fünf Jahren für einen damals 16 Jahre alten Geflüchteten aus Afghanistan eine Vormundschaft übernommen. Er hat sich dazu vom Kinderschutzbund schulen lassen, auch in die deutsche Gesetzgebung vertieft.
Inzwischen ist sein Schützling über 18 und selbständig, beide haben aber noch engen Kontakt. „Der ist absolut verzweifelt“, berichtet Holger Kamlah, vor allem weil er und seine Familie extrem unter den Taliban gelitten haben und er weiß, welchen Bedrohungen die Menschen in Afghanistan nun schutzlos ausgeliefert sind. „Am Bedrückendsten ist, dass man gerade so wenig tun kann, um den Menschen zu helfen“, sagt Kamlah, Aber gerade deshalb ist es für ihn wichtig, die Situation der Menschen in Afghanistan im Gebet vor Gott zu bringen.