Der große Zapfenstreich als emotionaler Abschluss des Afghanistan-Einsatzes der Bundeswehr. So bezeichnet Bernhard Drescher, Vorsitzender des Bundes Deutscher EinsatzVeteranen e.V., das Ritual, das diese Woche in Berlin über die Bühne ging. War es das?
Für einige Soldatinnen und Soldaten vielleicht. Aber unterm Strich bleibt wohl bei vielen der Eindruck einer insgesamt mangelnden Wertschätzung haften, Zapfenstreich hin, Zapfenstreich her. Sehr sichtbar wurde das bei der stillen Rückkehr der letzten Soldatinnen und Soldaten aus dem Land am Hindukusch im Juli. Keine Verteidigungsministerin, kein Außenminister, kein Parlamentarier weit und breit im niedersächsischen Wunstorf.
Es legt die Vermutung nahe, dass die Bundeswehr nicht sehr weit oben steht im gesellschaftlichen Ansehen. Ein gutes Beispiel dafür sind die nördlichen Bundesländer. Auch bei den Kirchen ist die Truppe nicht überall wohlgelitten. Der pompöse Abschlussappell mit der gesamten Staatsspitze samt Bundespräsident und Kanzlerin ist innerkirchlich durchaus umstritten - ebenso wie auch die Militärseelsorge nicht überall als notwendig erachtet wird.
Ein Konzept für Veteranen