Ich kenne meinen heutigen Ehemann schon seit der Grundschule. Böse Zungen behaupten, ich habe wirklich alles getan, um meinen Holger davon abzuhalten, mich zu heiraten. Und zwar schon damals.
Schüchtern hat er mir sein Poesiealbum unter die Nase gehalten. Ob ich vielleicht was Nettes reinschreiben möchte. Klar, wollte ich das: „Sehr geehrtes Trampeltier…“ habe ich meine Zeilen begonnen. Und geendet habe ich mit: „Schick mir bitte ein Photo von Dir, das häng ich an die Kellertür damit Dich alle Mäuse sehn und nicht an die Kartoffeln gehn.“
Seine Mutter fand den Spruch gar nicht witzig. Geheiratet hat mich Holger trotzdem Jahre später. Auch seine Mutter hat sich mit ihrem Schicksal abgefunden. Versichert sie mir zumindest immer wieder.