Pro & contra

Wie viel Weihnachtskitsch darf sein?

Carina ist dafür, Steffen dagegen
Medienhaus der EKHN
PRO CONTRA

It's that time again: Hol die Weihnachtsdeko raus! Oder lieber nicht? Unser Pro & Contra mit Carina und Steffen.

Lichterketten, Weihnachtsbäume, Deko überall! Was die einen als absoluten Kitsch empfinden, ist für die anderen ein absolutes Must-Have in der Weihnachtssaison. In unserem unterhaltsamen Schlagabtausch stellen sich Carina und Steffen genau der Frage: Ist reichlich Deko schon Kitsch? Oder genau richtig? 🔽

Glitzer überall - ich bin PRO Weihnachts-Deko

Carina Dobra
Medienhaus der EKHN

Es ist bunt, es glitzert. Ich will es!

Ja, ich bin nun mal ein Mädchen. Und ich mag es, wenn irgendwas leuchtet und blinkt. Ist also nicht allzu überraschend, dass ich ein großer Fan vom weihnachtlichen Kitsch bin.

Bunte Lichterketten auf den Balkonen, die immer wieder wild aufblinken? Herrlich! Überdimensional große, aufblasbare Weihnachtsmänner vor den Geschäften? Aber bitte! Tonnen von Lametta im Tannenbaum?

Ja, Ja, Ja!

Christliche Bedeutung von Weihnachten geht nicht verloren

Und nein, ich finde nicht, dass dadurch die christliche Botschaft verloren geht. Viele Leute haben sowieso keine Ahnung, was es mit Jesus und der Krippe und der Geburt und so weiter auf sich hat. Gegen diese zugegebenermaßen erschreckende Ahnungslosigkeit können wir erstmal eh nicht viel ausrichten. Dann darf auch Kitsch her. Ich glaube nicht, dass der das religiöse Gedächtnis gerade der jungen Menschen noch mehr einschränkt.

Im Gegenteil: Durch diesen wiederkehrenden herrlich, kunterbunten Kitsch, werden wenigstens alle daran erinnert, dass bald Weihnachten ist. Und dass Weihnachten GROßARTIG ist. Dass da was Großartiges geschehen ist. Ein Moment des Lichts, ein Wunder. 

Weihnachtsstern und Adventskranz sorgen für Stimmung

Überhaupt: Wer bestimmt denn überhaupt, was Kitsch ist und was nicht? Sind Lichterketten schon Kitsch? Oder wirklich the next level: Christbaumkugeln mit Plüsch, Federn und Perlen? Kann doch jeder selbst entscheiden, was er sich da in den Baum hängt. Hauptsache er oder sie tut es und feiert das Weihnachtswunder

Und für mich gehören Inneres und Äußeres einfach zusammen. In einer Wohnung ohne Weihnachtsstern, Avdentskranz und Tannenzweige fühle ich mich nicht nackt und irgendwie nicht richtig vorbereitet auf die heilige Nacht. 

Weihnachten als Fest der Liebe

Alles Kommerz und Konsum mag da einer sagen. Jap, stimmt. Trotzdem bleibt Weihnachten das Fest der Liebe, ein Zusammenkommen der Familie. Und über Kitsch entstehen Erinnerungen. Köstliche Anekdoten aus längst vergangenen Tagen: „Das Weihnachtsdorf hatte Omma auch schon in ihrem Wohnzimmer stehen.“ Hach! Wat schön! 

Lichterglanz in Corona-Zeiten

Stell dir mal vor, gerade in Corona-Zeiten: Wie sähen unsere Innenstädte ohne all den Glanz aus? Unendlich trostlos. Besonders jetzt brauchen wir Licht. Viel Licht. Noch viel, viel mehr als die vergangenen Jahre. Schließlich bedeutet Licht irgendwie auch Zuversicht. Ein „es geht weiter“ und „alles wird gut“.

Erzwungene Weihnachtsstimmung - ich bin CONTRA Kitsch-Deko

Steffen Edlinger
Medienhaus der EKHN

Lichterketten zieren die Straßen, die Läden holen die Weihnachtskugeln raus. Und auf dem Wochenmarkt verkauft der Käsestand jetzt auch plötzlich Glühwein. Um Weihnachten kommt niemand rum. Auch nicht während Corona: Egal, wie der Zustand in der Welt gerade auch sein mag, der Weihnachtskitsch wird ab Mitte November schon mal rausgeholt, komme, was wolle. 

Weihnachten ist für mich ein Familienfest

Aber worum geht es an Weihnachten wirklich? Da ich mich selbst jetzt nicht als den Überflieger-Christen bezeichnen würde und das Fest wohl auch im atheistischsten Haushalt in irgendeiner Form gefeiert wird, stellt sich mir schnell die Frage: Warum das Ganze?

Freunde gehören für mich zur Familie

An dieser Stelle ist für mich klar: Wenn ich an Weihnachten denke, dann denke ich an wunderbare Abende mit meiner Familie, meiner Oma und meinem Opa. Endlich sind mal alle beisammen und das ist auch einfach ziemlich lustig! Übrigens feiere ich Weihnachten auch gerne mit guten Freund:innen. Es sind Feiertage, es ist Zeit, einfach mal runterzukommen

Das Weihnachtsfest transportiert ein Gefühl

Weihnachten ist für mich ein Gefühl! Irgendwas zwischen Liebe, Freundschaft, Gemeinsamkeit. Schwer zu sagen. Aber Weihnachten soll auch mal ein bisschen Entspannung bieten, Stress hinter sich lassen, gemeinsam mal auschillen.

Aber Adventskalender, Kugeln, Glitzer, Engel... Das ist mir dann einfach zu viel! Ich will es gelassen haben und nicht aufgezwungen und reingedonnert. „Weihnachten ist so ein Stress! Bis der Baum gestanden hat und ich die ganzen Rentiere aus dem Keller geholt habe... Meine Güte, was ein Stress!“

Erzwungene Weihnachtsstimmung

Mal ehrlich, wie oft hörst du sowas? In diesen Momenten lache ich leise in mich hinein und denke bei mir: Okay, du hast Weihnachten nicht verstanden! Lass es doch einfach bleiben.

Ich habe oft das Gefühl, dass Kitsch für viele Menschen ein gutes Mittel ist, um möglichst schnell in eine sentimentale Weihnachtsstimmung zu kommen. Aber ist das noch echt? Oder haben wir vielleicht verlernt, in diese Stimmung nur durch ein tolles Gespräch mit der Familie oder Freunden zu kommen?

Sind wir emotional verklemmt und die weihnachtliche Überdosis Dekoration regelt alles für uns? Weihnachtskitsch ist für mich sowas, wie die nervigen Lacher bei Sitcoms, wie die Tränendrüsen-Musik beim Film. Nach dem Motto: Du bekommst es nicht hin, selbst in die richtige Stimmung zu kommen. Also machen wir das für dich!

Kitschige Weihnachtsdeko
gettyimages/kokkai
Die volle Dröhnung Weihnachtskitsch: Solche Häuser kennen wir aus den USA, aber auch in Deutschland gibt es einige Nachbarn, die sich jedes Jahr versuchen zu überbieten mit Lichterketten und Co.

Team Weihnachtskitsch oder Grinch?

👋 Was denkst du? Tut uns Weihnachtskitsch gerade in Zeiten von Corona gut oder geht es dabei nur um Konsum und die eigentliche christliche Botschaft geht verloren? 

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