Lisa Tumma, 31, ist Pfarrerin in Neuhäusel im Westerwald. Sie erzählt:
Die allerersten Weihnachtsvorbereitungen beginnen für mich bereits im Oktober. Dann fange ich an zu überlegen, was wir wem in der Gemeinde schenken können. Außerdem, wann und wo der Posaunenchor spielt und wir planen schon mal die Weihnachtsgottesdienste und suchen Organisten.
Wenn es auf die Adventszeit zugeht, beginnen die stressigen Wochen in der Gemeinde mit allerlei Veranstaltungen. Das sind zum Beispiel verschiedene Nikolaus- und Weihnachtsfeiern von Frauenkreis, Seniorenkreis und – sofern nicht gerade Corona ist – den Proben für das Krippenspiel im Kindergottesdienst.
In der Adventszeit merke ich, dass die Leute mehr Lust auf Kirche haben, als im Rest des Jahres. Der Gottesdienstbesuch ist höher, und letztes Jahr, als wir Corona-bedingt einen „Wandergottesdienst“ angeboten haben, kam dieser gut bei den Gemeindemitgliedern an.
Drei Gottesdienste an Heiligabend
Hier in der Gemeinde finden an Heiligabend normalerweise drei Gottesdienste statt, die ich halte. Auch wenn ich über Weihnachten arbeite: Mich stört das nicht.
Ich liebe Weihnachten und feiere es gerne mit der Gemeinde wie auch mit meiner Familie, das geht gut zusammen. Während ich Heiligabend in der Kirche bin, trifft mein Mann zuhause die Weihnachtsvorbereitungen. Wobei ich auch dazu sagen muss, dass ich keine Kinder habe, vielleicht macht es das etwas einfacher.
Trotz all dem Trubel und der Arbeit: Mein schönster Weihnachtsmoment ist jedes Jahr, wenn wir im Weihnachtsgottesdienst gemeinsam und von der Orgel oder dem Posaunenchor begleitet „Oh du fröhliche“ singen. Da habe ich dann jedes Mal Tränen in den Augen.