von Lisa-Marie Grimmer
Ein kleines Gedankenexperiment: Stell dir vor, du bist zwischen acht und 18 Jahren alt. Dein Alltag ist eigentlich ganz normal. Du gehst zur Schule, machst Hausaufgaben, triffst deine Freund:innen. Aber trotzdem ist alles anders. Regelmäßig ertönen Alarmsignale aus deinem Smartphone. Manche Nächte verbringst du in einem Bunker. Menschen, die dir wichtig sind, wurden getötet oder schwer verletzt.
Während du deinen Alltag lebst, kämpfen dein Vater, dein Cousin, ein Nachbar oder andere Männer, die du kennst an der Front. Außerdem musstest du vielleicht fliehen und vieles, das dir wichtig ist, blieb zurück.
Es ist schwer, sich das wirklich vorzustellen, oder? Aber so geht es Kindern und Jugendlichen in der Ukraine. Der russische Angriffskrieg betrifft und belastet ihr Leben in vielerlei Hinsicht seit rund zwei Jahren – bei manchen auch schon länger.