Am 23. Februar sollte Katrin Eigendorf nach Kiew in der Ukraine fliegen – im Auftrag des ZDF. Doch zu dem Zeitpunkt war das schon nicht mehr möglich. So nahm sie die Maschine nach Krakau, ein polnischer Fahrer holte sie am Flughafen ab. Über die polnisch-ukrainische Grenze musste sie zu Fuß gehen, mitten in der Nacht. „Das war nicht so angenehm mit meinem ganzen Gepäck“, erzählt sie lachend. Auf der anderen Seite stand ein Kollege mit Auto. So beschreibt sie den Anfang des Ukraineeinsatzes in ihrem Buch „Putins Krieg“.
Sie waren gerade Richtung Kiew unterwegs, als eine Freundin aus der ukrainischen Hauptstadt anrief und sagte: „Wir werden gerade bombardiert.“ Ein Plan B musste her. Neues Ziel war Winnyzja, 250 Kilometer von Kiew entfernt. Todmüde und erschöpft fiel die Reporterin ins Bett. „Auf einmal hämmerte jemand an meine Tür. Das war die Concierge des Hotels, die sagte: ‚Schnell, schnell, ab in den Keller!‘“ Den Alarm hatte die Journalistin verschlafen.