Mit ihrem leuchtend pinken Halstuch und pinker Umhängetasche ist Kebe Kahsay gut zu sehen. Auf der Tasche steht: Stadtteilflüsterinnen Preungesheim. Aber leise sind die Frauen nicht, denn ihre Aufgabe lautet: Menschen im Frankfurter Viertel Preungesheim zueinander bringen.
Kebe Kahsay spricht deswegen einfach die Menschen auf der Straße an. Und da manche Menschen im Frankfurter Norden nicht nur Deutsch sprechen, tut sie das unter anderem auch in Tigrinya. Das ist eine von drei Amtssprachen in Eritrea.
Da sie aus Eritrea stammt, kommt sie so über ihre Muttersprache besser ins Gespräch mit Menschen, die vielleicht Berührungsängste haben. Sie ist eine von fünf Stadtteilflüsterinnen der Diakonie Frankfurt und Offenbach.
Auf einem Spielplatz informiert Kebe Kahsay eine Mutter, wann und wo sie Deutsch lernen könnte. Und das ihr Sohn währenddessen betreut werde. Die Mutter lebt seit eineinhalb Jahren in Preungesheim, wusste bisher nichts von so einem Sprachkurs mit Kinderbetreuung.
Die Stadtteilflüsterinnen sprechen viele Sprachen, zum Beispiel:
Alle Frauen leben auch in Preungesheim. Auch Christina Schmidt. Als sie ein kleines Kind war, sind ihre Eltern aus Kasachstan nach Deutschland gezogen. Sie spricht unter anderem ukrainisch und russisch. Das Viertel kennt sie wie ihre Westentasche. Die Menschen sprechen sie gerne an und seitdem sie die pinken Erkennungszeichen trägt, passiere das noch öfter, erzählt sie.