Die Mutter der Mädchen kämpft den alltäglichen Überlebenskampf einer Alleinerziehenden. Sitzengelassen von drei Männern mit jeweils einem Kind. Unterhalt zahlt keiner der Väter. Die vierundzwanzig Stunden eines Tages reichen nicht, um allem gerecht zu werden. Job, Kinder, Anträge beim Amt, diskriminierende Kommentare von Abgesandten der Sozialberatung, die auch mal zum Hausbesuch klingeln.
So fühlt es sich an, ein Sozialprojekt zu sein
Maia ist gefragt, springt immer wieder ein und kümmert sich um ihre Schwestern. Ganz besonders dann, als die Ersatzoma Sieglinde stirbt und eine große Lücke hinterlässt. Die gut situierte Dame aus der Nachbarschaft, deren Wohnzimmer so groß ist, wie die komplette Wohnung der vier Frauen, greift der Familie immer wieder unter die Arme: finanziell, mit einem offenen Ohr und ganz besonders mit Klavierstunden für die kleine Heidi. Die überaus reflektierte Maia fragt sich da schon mal, ob der Frauenhaushalt so etwas wie ein „Sozialprojekt“ für Oma Sieglinde ist.
Neben Schule, dem Kümmern um die Schwestern und dem nervigen Nebenjob im „Saftladen“ geht es für die 16-Jährige natürlich auch um das Verliebtsein, ums Feiern und um den Rausch des Heranwachsens. Es geht um die Unwägbarkeiten des Lebens und um den Druck einer Gesellschaft, deren Normen nur die Wenigsten entsprechen.
Freundinnen hinterfragen Bedinungen für den Start ins Erwachsenenleben
Mit ihren besten Freundinnen Alex und Carla geht Maia durch Dick und Dünn. Sie ringen mit Schönheitsidealen (Maia trägt Konfektionsgröße 42 und findet sich zu dick), sie probieren sich aus (Alex hat auch mal Sex mit mehreren) und um das Thema Transgender (Carla hat einen Penis und heißt eigentlich Engelbert).
Dabei hinterfragen die drei Teens die Rahmenbedingungen, unter denen sie ins Erwachsenenleben starten und loten immer wieder aus, was sie für sich selbst ändern oder verbessern können. Ganz besonders dann lauern unangenehme Situationen oder gar Gefahren: Wie sage ich nein, wenn ich etwas nicht möchte? Wo setze ich Grenzen, wenn es um meinen Körper geht?
Sanfte Heranführung an sensible Themen von Autorin Elisabeth Steinkellner
Zwischen den Zeilen thematisiert die Autorin #MeToo und Missbrauch und verpackt diese schweren Themen pädagogisch so geschickt, dass es die Leserin sanft aber doch unmissverständlich für vermeintliches Fehlverhalten sensibilisiert.