Aktuell führten die durch die Corona-Pandemie erzwungenen Kontaktbeschränkungen dazu, dass mehr kirchenferne Mitglieder über ihren Austritt nachdächten, sagte Fechtner. Außerdem steckten die großen Kirchen seit einigen Jahren in einer Vertrauenskrise, weil sie, etwa beim Umgang mit sexuellem Missbrauch, als reformunwillig oder -unfähig wahrgenommen würden. Mancherorts erscheine nun nicht das Verbleiben als Mitglied begründungspflichtig.
Kirche soll sich auf wenige qualitativ hochwertige Angebote spezialisieren
Als Konsequenz müssten die Kirchen ihre Aktivitäten verringern, erklärte Fechtner. „Die Frage ist: Wird die Reduktion zu einer Konzentration kirchlicher Arbeit führen?“ Die Kirche werde nicht mehr die ganze Palette ihrer Arbeit an jedem Ort vorhalten können.
Sie werde Angebote beispielhaft machen, müsse aber deren Qualität hochhalten. „Es wird nicht mehr darauf ankommen, wie viele Gottesdienste sonntags gehalten werden, sondern ob in einer erreichbaren Entfernung gute, anmutige Gottesdienste angeboten werden“, sagte Fechtner.
Kirche braucht nicht nur Pfarrer:innen vor Ort