Gleichzeitig geistern Verschwörungstheorien durch die Welt, sie wollen uns glauben machen, die Nato verfolge das strategische Ziel einer Osterweiterung. Die Hoffnung, Russland würde die Ukraine mit ihrer Orientierung zur Europäischen Union und zur Nato einfach gewähren lassen, gehört wohl auch zur westlichen Naivität.
Dennoch müssen wir uns fragen, ob die Politik genug gegen Verschwörungstheorien in sozialen Netzwerken unternommen hat – auch ob wir selbst genug kommentiert, geteilt, Haltung gezeigt haben.
Die Ukraine braucht unsere Unterstützung.
Jetzt ist ein deutliches Zeichen gefragt: Die bisher beschlossenen Sanktionen (Ende Februar 2022) reichen nicht aus, um Russland einzuschüchtern, es müssen härte Maßnahmen folgen. Die Ukraine steht völlig alleine da, niemand wird sie militärisch unterstützen.
Umso wichtiger ist jetzt der der starke Schulterschluss mit den baltischen Staaten und allen westlichen Demokratien. Die nötigen Sanktionen gegen Russland werden auch uns selbst treffen, sie werden teuer und sie werden schmerzhaft. Trotzdem: Die Ukraine braucht unsere Unterstützung und unsere politische Entschlossenheit.
Von uns allen ist ein deutliches Zeichen der Solidarität mit der Ukraine gefragt: Ich fürchte, bloßes Händefalten reicht da nicht. In Friedensmärschen und Ostermärschen müssen wir die Solidarität plakativ auf die Straße tragen. Wir müssen laut aussprechen, dass uns das Blutvergießen in der Ukraine und das Leid der Menschen nicht egal sind.
Wir müssen Seite an Seite mit den Schwachen auch in unserem Land stehen, denn ihnen werden die Sanktionen gegen Russland teuer zu stehen kommen, wenn die Energiekosten steigen. Solidarität ist gefragt – mit der Ukraine, mit den Menschen hier, und mit allen, die unter dieser Zäsur des Krieges in Europa zu leiden haben.