Auf einen Blick

Krieg in der Ukraine

Ein Pappplakat, angemalt in den Farben der ukrainischen Flagge (oben blau, unten gelb) und darauf eine weiße Taube mit Ölzweig
indeon-Logo in blau DOSSIER
Esther Stosch

Uns berührt der Krieg in der Ukraine und wir beobachten, was er mit uns macht und wie er die Menschen verändert.

Liveberichterstattung vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj aus Kyiv, Drohnenaufnahmen von zerbombten Häusern und Social-Media-Clips aus dem Bunker: Wir können durch das Internet und Social Media den Krieg in der Ukraine quasi in Echtzeit verfolgen.

Egal ob auf Instagram, Facebook, Twitter oder auch Telegram: Überall sehe ich die Bilder und Videos von verzweifelten Menschen und der Zerstörung. Ehrlich gesagt, ich kann mir gar nicht alles anschauen und bin täglich dankbar dafür, dass ich mir persönlich eine Pause vom Krieg gönnen darf. 

Zeichen der Solidarität mit den Menschen in der Ukraine

Interview: Ukrainehilfe im zweiten Kriegsjahr

Andrij Waskowycz in einer Jacke der Diakonie Katastrophenhilfe
Diakonie Katastrophenhilfe
Der Ukrainer Andrij Waskowycz koordiniert Projekte der Diakonie Katastrophenhilfe in seiner Heimat.

Zerstörte Häuser, verminte Felder und Wälder: Vor allem im Osten der Ukraine gibt es nach Informationen von Hilfsorganisationen zwei Jahre nach Kriegsbeginn weiterhin enormen Hilfebedarf. Doch die Spenden aus Deutschland gehen inzwischen deutlich zurück. Andrij Waskowycz vom Kyiver Büro der Diakonie Katastrophenhilfe berichtetet von einem enormen Bedarf an humanitärer Hilfe.

Seit Anfang des Jahres habe Russland seine Angriffe verstärkt. Teilweise musste er stundenlang im Luftschutzkeller ausharren. Sein Leben sei ständig bedroht

Wie die Menschen im Ukrainekrieg leben

Leben im Exil: Wie Ukrainerinnen nicht vor dem Krieg weglaufen können

Junge Frau mit der Flagge der Ukraine
gettyimages/puhimec

Ihr Leben ist in Sicherheit und das Leben in Deutschland spendet Hoffnung. Dennoch zahlen viele Ukrainerinnen für das Leben im Exil einen hohen Preis: Sie verzichten auf das bisherige Leben, die Heimat, die Familie. Manche zerbrechen nahezu daran, dass sie kaum noch selbst darüber bestimmen, wie ihre Zukunft aussieht. 

Auch die Journalistin Viktoria musste feststellen: In Deutschland sind ihre 20 Jahre Berufserfahrung augenscheinlich nichts wert. Und damit ist sie nicht die einzige, denn die Sprachbarriere ist für viele Geflohene ein großes Hindernis. 

Wie Ukrainerinnen im Exil leben, hat Viktoria hier gesammelt

Ungebrochen spenden für die Ukraine

4 Ehrenamtliche fahren eine vollgepackte Europalette mit einem Hubwagen durch eine Lagerhalle
Aaron Kniese

In der Nähe von Gießen gibt es Menschen, die seit der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl 1986 eine enge Freundschaft mit den Menschen in der Ukraine pflegen. Seit damals gibt es immer wieder Hilfsprojekte und -transporte. Also eigentlich bis 2021, denn damals hatte der Arbeitskreis damit aufgehört. Nur ein Jahr später, haben die Ehrenamtlichen ihre Arbeit wieder aufgenommen. 

Und das ist nicht günstig, denn jede Fahrt in die Ukraine kostet ungefähr 10.000 Euro. Trotzdem ist die Hilfsbereitschaft ungebrochen. 

Wie Langgöns die Ukraine-Hilfe organisiert

Ergänzender redaktioneller Inhalt von Youtube

Eigentlich haben wir hier einen tollen Inhalt von Youtube für dich. Wisch über den Slider und lass ihn dir anzeigen (oder verbirg ihn wieder).

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Wie kann Gott den Krieg in der Ukraine zulassen?

Pfarrer Martin Vorländer
Karsten Fink

Seitdem es Menschen gibt, gibt es diese Frage: Wie kann Gott das Schlechte in dieser Welt zulassen? Vermutlich gibt es so viele Antworten und fehlende Antworten auf diese Frage, wie es Menschen auf diesem Planeten gibt. 

Aber wenn du auf der Suche nach Trost in diesen Krisen-Zeiten bist, dann lege ich dir Martin Vorländers Gedanken sehr ans Herz. 

Pfarrer Martin versucht Antworten auf die Frage nach Gott im Krieg zu finden.

Aus dem Kriegsgebiet berichten: Vassili Golod und Katrin Eigendorf

ARD Reporter Vassili Golod während einer Liveschalte mit Schutzweste an und Mikrofon in der Hand
Screenshot ARD

Unabhängige Berichterstattung ist in Kriegszeiten besonders wichtig. Deswegen haben die öffentlich-rechtlichen Fernsehsender Korrespondent:innen und Journalist:innen, die vor Ort recherchieren können. 

Für die ARD ist das bekannteste Gesicht Vassili Golod. Er selbst hat ukrainische und russische Wurzeln. Im Interview verrät er ein Jahr nach Kriegsausbruch, wie seine Familie mit dem Krieg umgeht. Außerdem leitet der das neu gegründete Studio der ARD vor Ort. 

Interview mit Vassili über die Herausforderungen im Ukrainekrieg

Kriegsreporterin Katrin Eigendorf
privat

Katrin Eigendorf hat aus vielen Konflikt- und Kriegsregionen berichtet. Sie will beschreiben, was ist. Oft für das ZDF. Sie geht nah an die Menschen ran, zerrt aber niemanden vor die Kamera. Dabei muss sie stets abwägen: Welche Bilder kann ich zeigen? Besonders die Grausamkeiten in Butscha haben sie sehr bewegt. 

Im Gespräch mit Andrea Seeger zeigt sich das Bild einer einfühlsamen Kriegsreporterin und die Schwierigkeiten in Zeiten von Fakenews & Propaganda das Geschehen authentisch darzustellen.

Portrait von Kriegsreporterin Katrin Eigendorf

Frieden finden in Deutschland?

Tatiana Ilchenko (rechts) und ihre Tochter Dascha (links)
Valentin Teufel

Wie lebt es sich in Deutschland, wenn in der Heimat Krieg herrscht? Die psychische Belastung ist enorm - für Erwachsene und für Kinder. Im Hochtaunuskreis leben Tatiana und Dascha. Mutter und Tochter sind kurz nach Kriegsbeginn hierher geflohen. Die Heimat ist jederzeit Thema und das zeigt sich auch im Engagement der beiden. 

Sie versammeln jede Woche bis zu 40 Kinder, um mit ihnen Musik zu machen. Im Chor vergessen alle für kurze Zeit die Wirren des Krieges und ihre Sorgen. Das schenkt allen ein Stück Hoffnung

Ukrainischer Kinderchor in Deutschland

Trotz Krieg: Hoffnung auf Frieden

Andreas Fauth
Christoph Boeckheler

Die Kriegsbilder sind erschreckend. Die deutsche Politik liefert inzwischen deutlich mehr als ein paar hundert Helme in die Ukraine und der Krieg wütet weiter

Trotzdem dürfen und wollen wir die Hoffnung auf Frieden nicht verlieren! Andreas schreibt wenige Monate nach Kriegsausbruch in seinem Kommentar, wie er trotz aller Gefahren die Zuversicht nicht aufgeben kann. 

Hör und lies mehr über seine Hoffnung auf Frieden

Erfahrungen in einer russisch-ukrainischen Ehe, wenn Krieg ist

Yana und Boris sorgen sich um die Familie in der Heimat.
privat

Yana und Boris haben eine siebenjährige Tochter. Als der Krieg ausbricht versuchen sie, ihr zu erklären, was Krieg bedeutet und was in der Ukraine und in Russland gerade passiert, aber die Worte klingen hohl. Yana ist in der Ukraine geboren und hat Familie vor Ort. 

Als gebürtiger Russe ist Boris entsetzt über das Verhalten von (inzwischen ehemaligen) Freunden, die auf die Staatspropaganda und Verschwörungsymythen in Russland reinfallen. 

Was die beiden zu Beginn des Krieges erlebt haben, liest du hier. 

Kurz nach der Flucht aus der Ukraine

Portrait der Frau
Angela Wolf
Olena ist vor dem Ukraine-Krieg geflohen.

Der Angriffskrieg in der Ukraine ist brutal und trifft in weiten Teilen die zivile Bevölkerung. Manche bleiben und kämpfen, andere verlassen ihre Heimat aus Angst vor Tod und Zerstörung. Olena hat bis zum Kriegsausbruch in Kyiw gelebt. Ihr ist die Flucht aus der ukrainischen Hauptstadt gelungen. 

Ihre Tochter Oksana lebte bereits in Frankfurt und hat auf ihre Mutter eingeredet, das Land zu verlassen. „Die Tage waren der reinste Wahnsinn. Corona, der Krieg. Jetzt bin ich einfach froh, meine Mutter bei uns hier in Sicherheit zu wissen.“

Wie die Flucht war und wie die kleine Familie zusammenlebt, erfährst du hier. 

Jüdische Menschen auf der Flucht aus der Ukraine

Jüdische Flüchtlinge in der Frankfurter Chabad-Gemeinde
Julian Held

Die Chabad-Gemeinde in Frankfurt ist auch für jüdische Menschen aus der Ukraine ein wichtiger Anlaufpunkt. Nach Kriegsausbruch hat sie auch Menschen bei sich aufgenommen. Darunter auch Sasha und ihre zwei Kinder Valentin und Margarita. Der Mann von Sasha blieb. 

Die Familie musste sich im Bunker verstecken, bevor sie fliehen konnte. Bei ihrem Glauben war es für Sasha seltsam, außgerechnet in Deutschland gelandet zu sein. Sie wusste von der Nazi-Vergangenheit des Landes. Ihre Oma hatte die Blockade von Leningrad überlebt. 

Wie die Familie im März 2022 in Frankfurt aufgenommen wurde - mit Video

Eine Zäsur in Europa

Chefredakteur Andreas Fauth
Karsten Fink

Gerade noch feiern wir 70 Jahre Frieden in Europa, Sorry, 2021 waren es schon 71 Jahre und dann überrollt Wladimir Putin mit seinen russischen Truppen die Ukraine. Also nicht, dass der Konflikt dort nicht schon länger dauern würde, aber wir haben weggesehen. 

Bis zum Schluss konnte sich niemand wirklich vorstellen, dass so ein Angriffskrieg im Jahr 2022 noch geführt wird. In seinem Kommentar fordert Andreas nicht nur ein Ende des Kriegs. Er beschreibt, was in uns zerbrochen ist. 

Eine Zäsur für Europa: Krieg in der Ukraine

Ukrainer:innen vor dem Krieg warnen

Auf der Demo fordern die Menschen ein Ende von Putins "Militae​raufmarsch" und die Lieferung von Verteidigungswaffen durch befreundete Staaten.
epd/Ukrainischer Verein Frankfurt

Vor Kriegsbeginn Ende Januar 2022 demonstrieren in Frankfurt Ukrainer:innen auf dem Frankfurter Römerberg. Sie sind zutiefst besorgt über den Aufzug von russischen Panzern und Soldat:innen an der Grenze zu ihrem Heimatland. Sie warnen vor dem „russischen Bären“ und einem Großangriff Russlands. 

Und sie behalten Recht. Obwohl sie für diplomatische Lösungen werben und schon lauthals gegen den Krieg demonstrieren, lässt sich Putin von den diplomatischen Bemühungen nicht abhalten. 

Wie die Stimmung so kurz vor dem Krieg bei den Ukrainer:innen in Deutschland war, liest du hier. 

Russlanddeutsche berichten über Vorurteile

Zu Beginn des Ukrainekriegs ging es in der Berichterstattung immer wieder auch um Russlanddeutsche und den langen Arm der Putin-Propaganda in Deutschland. Daraufhin beklagten Menschen antislawischen Rassismus. Als am 24. Februar 2023 der Ukrainekrieg ins zweite Jahr geht, hat unsere Reporterin Isabell nachgefragt: Wie erleben Menschen, deren Eltern aus Russland kamen, diese Diskriminierung?

Protokolle: 3 Russlanddeutsche sprechen über den Ukrainekrieg

Die deutsche Angst vor dem Krieg

Andrea Seeger an ihrem Esszimmertisch
privat

Vermutlich steht Putin morgen nicht mit Panzern vor der deutschen Grenze. Aber dieser Krieg ist nah. Viel näher als es all die Konflikte und Kriege der vergangenen Jahre für uns waren. Das spürt auch meine Kollegin Andrea. Sie beschreibt ein Gefühl der Ohnmacht und Angst

„Zum ersten Mal in meinem Leben fürchte ich mich von Grund auf. Frieden, Freiheit, Demokratie – der Boden, auf dem ich wachsen konnte –  er hat tiefe Risse bekommen“, sagt sie.

Wie Gott ihr in dieser Krise hilft und ein paar Tipps von Psychotherapeutin Franca Cerutti findest du hier.

Für die geistige Gesundheit: Doomscolling vermeiden

Person im Bett starrt aufs Handy und hat massive Augenringe und miese Laune
gettyimages/Micah Watson

Vielleicht geht es dir so wie mir: Wenn ich einmal anfange mich durch die Nachrichten zu scrollen, dann höre ich nicht mehr auf. Der Krieg in der Ukraine berührt mich zutiefst, aber auch die Pandemie und andere schlechte Nachrichten machen mich wütend und traurig zu gleich. 

Trotzdem fällt es mir schwer, das Smartphone aus der Hand zu legen. Ich wechsle zwischen Twitter und Instagram und Stunden später tun mir Augen, Hand und Herz weh. So was nennt sich übrigens „Doomscrolling“. Und wenn du auch so jemand bist, dann

helfen dir die Tipps gegen Doomscrolling bestimmt weiter.