Dieser spektakuläre Brauch zu Ostern ist schon über 500 Jahre alt. Im nordhessischen Günsterode werden jedes Jahr an Ostersonntag brennende Eisenräder, die mit Stroh befüllt sind, einen Berg hinuntergerollt. „Die Tradition haben die Köhler mit ins Dorf gebracht. Günsterode war früher ein Köhlerdorf,“ hat uns Andre Möller vom Verein Brauchtum Günsterode erklärt.
Mit der Tradition treiben wir die Wintergeister aus und läuten den Frühling ein.
Pro Eisenrad gibt es immer zwei „Räderhalter“. Sie haben feuerfeste Kleidung an und halten das Rad so lange fest, bis es richtig brennt (kannst du dir in der Galerie unten anschauen, swipe einfach weiter). Anschließend wird es den Berg hinuntergerollt. Zwei „Räderläufer“ kontrollieren mit Eisenstangen, dass das brennende Rad auf der richtigen Spur bleibt.
Das Duell um das Ei in Schönecken in der Westeifel in Rheinland-Pfalz zählt zu den ältesten Osterbräuchen in ganz Europa. Die Tradition der Junggesellensodalität Schönecken an Ostermontag gibt es seit über 300 Jahren. Bei der Eierlage treten ein Läufer und ein sogenannter Raffer gegeneinander an. Vor ihrem Duell bekommen die beiden in der Kirche vom Pfarrer einen Segen.
Ihre Aufgaben im Wettkampf sind verschieden. Der Läufer muss zum Nachbarort und zurück rund siebeneinhalb Kilometer laufen. Der Raffer hingegen muss 104 Eier aufraffen und in einem Sammelkorb ablegen. Weil die Eier eine Elle (62,5 Zentimeter) auseinander liegen, kommt der Raffer am Ende auch auf eine Laufstrecke von rund sieben Kilometer. Wer schneller mit seiner Aufgabe fertig ist, hat gewonnen. 🏆 Nach der sich anschließenden Siergehrung zieht ein Festumzug mit Musikkapelle ins Festzelt. Da findet am Abend die große After-Party statt.