In einer Welt, die von Unruhe und Unsicherheit geprägt ist, ist es entscheidender denn je, sich für den Frieden einzusetzen. Das will auch der Weltgebetstag für den Frieden. Organisiert von Frauen, wird er in über 120 Ländern weltweit und ökumenisch begangen. In Deutschland nehmen am Weltgebetstag 800.000 Menschen teil.
Jedes Mal bereitet ein anderes Land die Liturgie vor, für 2024 haben das Frauen aus Palästina übernommen. Das hat bereits im Sommer 2023 zu Kritik an der Liturgie geführt. Nach dem Massaker der Hamas an Israelis am 7. Oktober 2023 verschärfte sich der Ton. Insbesondere das Titelbild sorgte für Ärger.
Das Bild zeigt drei betende Frauen, die Haarkränze aus roten Blumen in ihren Händen halten. Im begleitenden Text spricht die Künstlerin vom Symbol für vergossenes Blut palästinensischer Märtyrer. Das deutsche Komitee in Stein bei Nürnberg hat das Bild ausgetauscht, der Vorwurf, die Künstlerin sei hamasfreundlich, habe nicht ausgeräumt werden können.
Auch das internationale Motto „Ertragt einander in Liebe“ fiel durch. Das Komitee wählte den ebenfalls am Anfang des vierten Kapitels des Epheserbriefes stehenden Halbvers: „Das Band des Friedens“. Die Liturgie enthält in Deutschland nun erläuternde Kommentare. Inhaltlich hat sich im Kern nichts verändert, denn er besteht aus drei Erfahrungsberichten.
Die hessen-nassauischen Frauen haben sich zusätzliche Expertise dazugeholt: Die Bildungsstätte Anne Frank in Frankfurt sowie das Zentrum Ökumene der EKHN und EKKW. Zusammen mit den Fachleuten haben sie Hintergrundmaterial entwickelt und auch erklärt, was Palästina ist: eine geografische Bezeichnung der Region vom Jordangraben im Osten über die Negev-Wüste im Süden, das Mittelmeer im Westen und dem Karmelgebirge im Norden.