Halt finden in Kirchengemeinden

Schlechte Nachrichten - Wie kann ich damit umgehen?

Andrea Seeger
Kommentar von Andrea Seeger

Ukraine-Krieg, Gaza-Konflikt, Klimakrise: Wie gehen wir mit der aktuellen globalen Lage um?

Überschwemmungen, Erdbeben, Waldbrände, der russische Angriffskrieg auf die Ukraine, ein bisher nicht vorstellbares Massaker an Zivilisten in Israel mit einem Krieg als Folge. Der Strudel der schlechten Nachrichten wird immer größer. 

Hierzulande sorgen sich deshalb viele Menschen. Sie haben Angst, dass ein Krieg auch Deutschland betreffen könnte, Angst vor Inflation, hohen Lebenshaltungskosten, vor dem finanziellen und sozialen Absturz. Gewalttätige Auseinandersetzungen auf unseren Straßen nehmen zu, auch der Ton bei uns wird schärfer.

Studierende Palästinenser und Israelis setzen ein Zeichen

Wie gehen Menschen damit um? Eine Antwort darauf fällt schwer. Aber es gibt sie, die zarten Pflänzchen der Hoffnung auf Frieden zwischen den Menschen. Die Barenboim-Said Akademie in Berlin ist ein solches Beispiel. Hier studieren junge Frauen und Männer aus Palästina, Israel, Syrien, Iran, dem Libanon und Ägypten zusammen Musik, und auch Philosophie, Geschichte und Literaturwissenschaften. Michael Barenboim ist Dekan der Akademie, die sein Vater, der Dirigent Daniel Barenboim, zusammen mit dem Literaturwissenschaftler Edward Said gegründet hatte.

Hoffnung auf Frieden

Auch aktuell gibt die Jugend Konzerte, wenn auch unter erschwerten Bedingungen und dem vermehrten Einsatz von Psychologen und Mediatoren. Die jungen Leute, sagt Barenboim, zeigen auf sehr praktische Art, wie es auch gehen kann. Sie bieten eine Alternative zu dem, was in den Nachrichten zu sehen ist. Das ist kein Traum, keine Utopie, sondern eine Tatsache und ziemlich großartig.

Israel braucht dringend Spenden

Die Jüdische Gemeinde Wiesbaden hat in Zusammenarbeit mit der jüdischen Wohltätigkeitsorganisation Keren Hayesod eine Nothilfe-Kampagne gestartet.

Die Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit (GCJZ) in Wiesbaden schließt sich diesem Aufruf an.

Benötigt werden in Israel unter anderem medizinische Geräte und Medikamente, geschützte Notunterkünfte und psychologische Unterstützung. Eine Spende trage entscheidend dazu bei, das dringend Benötigte bereitzustellen, heißt es in dem Spendenaufruf.
Wer die Nothilfe-Kampagne unterstützen möchten, spendet bitte an:
Jüdische Gemeinde Wiesbaden, IBAN: DE67 5105 0015 0277 0075 89, Stichwort: Israel.

Gegen die Ohnmacht: gemeinsam aktiv werden

In schwierigen Zeiten helfen Aktivität und Gemeinschaft gegen Ohnmacht und Angst. In Israel haben die Demonstranten gegen die Justizreform ihre wöchentlichen Proteste eingestellt und sich selbst zum Hilfswerk umfunktioniert. Sie verteilen Essen und betreuen die Kinder von Reservisten, die nun an die Front müssen. Täglich warten Tausende von Menschen geduldig, um Blut zu spenden. Auch in der Ukraine zeigen sich die Menschen seit fast zwei Jahren enorm widerstandsfähig, nicht zuletzt, weil sie als Gemeinschaft gut funktionieren.

Kirchengemeinden geben Halt

Gemeinschaft, Austausch und Beschäftigung helfen uns, mit schwierigen Situationen umzugehen. Auch hier in Deutschland. Einen starken Halt können Kirchengemeinden bieten. Sie sind ein Ort, an dem Menschen sich zusammenfinden, um einander zuzuhören, sich gegenseitig zu trösten, sich im Glauben zu stärken und zu beten.

Pia Baumann, Referentin für Gottesdienst im Zentrum Verkündigung der EKHN, hat ein Gebet für die Menschen in Israel und Palästina geschrieben. Außerdem finden sich auf der Homepage Materialien für die Friedensarbeit.

Wie gehst du mit schlechten Nachrichten um?

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