Hoffnungssuche

Weihnachten kann weg!?

Andreas Fauth
Kommentar von Andreas Fauth

Weihnachten ist Folklore, Kitsch und Kram, die Botschaft längst vergessen. Brauchen wir Weihnachten dann noch, fragt unser Chefredakteur Andreas.

Jetzt heißt es ranklotzen: Weihnachtsbaum kaufen, Heilig Abend vorbereiten, Geschenke shoppen – Weihnachten hat uns im Griff. Selbst wer dem Jesus-Kind in der Krippe nichts abgewinnen mag, an Weihnachten kommt niemand vorbei. Dafür reicht schon der Spaziergang durch eine deutsche Fußgängerzone.

Schön könnten wir meinen, denn süßer die Kassen nicht klingeln: Für dieses Jahr prognostiziert der Handelsverband Deutschland (HDE) Umsätze in Höhe von gut 121 Milliarden Euro im Weihnachtsgeschäft. Wenn schon die Kirchen eine immer geringere Rolle spielen, dann doch wenigstens das Weihnachtsfest. Weihnachten ist eben doch ein Volksfest.

Gehört Weihnachten in die Kirche?

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Aber machen wir uns ehrlich: Der ganze Kitsch und Kram von Tannen und Sternen, das Krippenspiel in der Kirche: Für viele ist Weihnachten nur noch ein Fest der Folklore, Weihnachten kann eigentlich weg! Selbst wer noch einen Gottesdienst an Heiligabend besucht, macht dies oft nur aus Tradition und für Oma. Doch der christliche Markenkern dieses Festes scheint beliebig, er gerät vergessen.

Angesichts der Krisen in der Welt, schauen viele erstaunt und kopfschüttelnd auf die Weihnachtsbotschaft der Bibel:

Weihnachten ist ein Fest der Hoffnung, aber wie: mehr nicht?

Die Kirche predigt die Hoffnung auf Frieden, trotzdem beendet Weihnachten keine Kriege.

Uns wird der Heiland geboren? Mag sein, Weihnachten strahlen viele Lichter, nach dem Fest herrscht aber für viele wieder Dunkelheit.

Es läuft so viel schief in der Welt um uns herum. Wo bleibt da die Hoffnung?

Hoffnung durch Service-Ratgeber?

Heute suchen viele die Hoffnung woanders: Auf Websites, in einem der unzähligen Service-Ratgeber oder mit einer App in der Hosentasche. Methoden, wie ich entspanne, um Burnout vorzubeugen, Bewerbungstipps, wie ich einen neuen Job finde, Ratschläge, wie es mit der Beziehung klappt oder wie ich endlich die hässlichen Pfunde verliere, die mich so unglücklich machen.

Weißt du, was das Problem an all diesen Ratgebern ist?

Letztlich stehen wir immer noch allein vor dem riesengroßen Berg an Problemen.

Selbst mit so vielen gut gemeinten Ratschlägen bleibt das Gefühl, ich müsste mich an den eigenen Haaren aus dem Sumpf ziehen. Ratschläge habe genug, doch das Bild ist wenig hoffnungsvoll.

Weihnachten kommen Menschen zusammen

Für mich kommt da die wahre Bedeutung von Weihnachten ins Spiel: Heiligabend kommen Menschen zusammen. Die Botschaft von Hoffnung entfaltet sich, wenn wir gemeinsam an der Krippe stehen. Hoffnung entsteht, wenn wir uns gegenseitig Mut zusprechen. Weihnachten treffen sich Menschen, die gemeinsam Hoffnung suchen, in Kirchen, auf Weihnachtsmärkten, in Wohnzimmern: Menschen, die sich gegenseitig bestärken.

Hoffnung steckt an, Hoffnung breitet sich aus. Hoffnung braucht viele Menschen und deshalb brauchen Menschen Weihnachten. Hoffnung ist ein wunderbares Geschenk in dunklen Zeiten.

Deine Meinung ist gefragt: Kann Weihnachten weg?

Schreib uns deine Meinung: Kann Weihnachten weg? Ist die weihnachtlich Botschaft noch zeitgemäß oder springt der Hoffnungsfunke bei aller Weihnachtsfolklore sowieso nicht mehr über? Oder Weihnachtsfeiertage nur noch für Christen und Christinnen?

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