Mein jährlicher Weihnachtsabend: Kaum sind die Geschenke verpackt, geht die Suche nach den Flügeln für das Engelskostüm los. Und wo ist der Stab für das Hirtenkostüm? Sobald alles da ist, düsen wir schnell in Richtung Kirche: Unsere Mission: einen Platz im Heiligabendgottesdienst sichern. Wenn möglich nicht auf einem wegen Überfüllung zusätzlich aufgestellten Stuhl im Gang. So feiern und lieben wir Jahr für Jahr den 24. Dezember. Und 2020?
„Dieses Jahr ist nichts, wie es war“, sagt Sabine Bäuerle, Leiterin des Zentrums Verkündigung der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau. Corona hat auch das Weihnachtsfest fest im Griff: Allein in Hessen und Nassau strömen an Heiligabend normalerweise mehr als 300.000 Menschen in die Gottesdienste. An Weihnachten 2020 ist dies aufgrund der Ansteckungsgefahr unmöglich.
Kein zweites Ostern
Doch fest steht, ein Bild wie an Ostern soll es nicht geben: Im April wurden die Kirchen sprichwörtlich von der Corona-Pandemie überrollt. In den Gotteshäusern blieben die Lichter aus, die Türen verriegelt. „Ostern waren alle in einer Schockstarre und es herrschte eine große Unsicherheit, jetzt sind wir vorbereitet“, zeigt sich Bäuerle optimistisch.
Doch was ist angesichts von Abstands- und Hygieneregeln möglich? Uwe Hausy, ebenfalls vom Zentrum Verkündigung, stellt mehrere Modelle für Gottesdienste am 24. Dezember vor: