Erntedankfest

Bäckereien und ihre Foodsharing-Ideen

Andrea Seeger
Kommentar von Andrea Seeger

Das tägliche Brot ist teuer geworden: Viele Menschen können es sich nicht mehr leisten. Bäckereien entwickeln kreative Lösungen.

Der Krieg in der Ukraine, die Energiekrise und die Inflation: auch das Bäckerhandwerk leidet und unser Brot wird teurer. Bei steigenden Gaspreisen wissen viele Bäckereien nicht, wie sie durch den Winter kommen sollen - oder stehen schon jetzt vor dem Aus.

Die Folge: Unser tägliches Brot wird teurer. Kommt jetzt vielleicht die Brotpreisbremse? Einige Bäckereien gehen kreativ mit der Krise um - ein Kommentar von Andrea Seeger:

Brot ist wichtiges Lebensmittel

„Unser tägliches Brot gib uns heute“ – so steht es im Vaterunser, dem Gebet, das Christinnen und Christen in aller Welt verbindet. Brot ist in der Bibel das Lebensmittel schlechthin, nicht einmal einem Feind verweigert man dieses Mittel zum Leben. Es duftet, es schmeckt gut, es nährt Leib und Seele.

Kein schöner Gedanke, dass es auch hierzulande Menschen gibt, die sich das Pfund Brot nicht mehr leisten können. „Unser tägliches Brot gib uns heute“ bekommt da einen ganz neuen Klang für mich -  und er tönt nicht gut.

Erntedankfest

Am Sonntag (2. Oktober 2022) feiert die Evangelische Kirche ihr Erntedankfest. Aus diesem Anlass ist auch in diesem Jahr die Aktion "5000 Brote" gestartet: Bäckereien öffnen ihre Backstuben und Konfis backen Brot für einen guten Zweck. Weitere Aktionen und Gottesdienste rund ums Erntedankfest bietet auch die Evangelische Kirche in hessen und Nassau.

Aktuelles zum Erntedankfest

Auf der anderen Seite leidet das Bäckerhandwerk. Die Preise für Energie, Mehl, Zucker, Butter sind gestiegen, wegen des Angriffskrieges gegen die Ukraine und der daraus entstandenen Knappheit der Ressourcen. Der Umsatz sinkt, nicht wenige Bäckereien kämpfen uns Überleben. Was aber tun, wenn sich die Kosten der Herstellung um mehr als ein Viertel verteuert haben? Einige aus der Zunft kommen mit ziemlich guten Ideen um die Ecke.

Eine größere hessische Bäckereikette zum Beispiel hat eine Brotpreisbremse eingeführt, damit sich jede und jeder das Brot vom Bäcker noch leisten kann. Ein Bäcker aus dem Odenwald bietet ein so genanntes „Inflationsbrot“ zum günstigen Preis an. Manche erhöhen den Anteil alten Brotes im Teig von zehn auf 25 Prozent – das ist dann auch noch besonders nachhaltig.

Sonderaktionen der Bäckereien: die Brotkarte

Viele Bäckereien reagieren auch mit Sonderaktionen. Zum Beispiel auch eine Bäckerei in Rheinland-Pfalz. Sie wirbt auf Facebook mit einer monatlichenBrotkarte. Die Verantwortlichen sagen: "Wir wollen unterstützen. Das Leben ist zurzeit teuer genug.“ Die Brotkarte kann man selbst nutzen oder verschenken - an Menschen, die gerade auf jeden Euro schauen müssen. Es wäre schön, wenn das Schule machen würde.

Süßer Trost bei der Bäckerei

Das Bäckerhandwerk zählt zu einem der ältesten Gewerbe in unserer Kultur. Und wenn es schon den Metzger im Ort nicht mehr gibt, die Kneipe schon lange geschlossen hat und auch bei Tante Emma nichts mehr zu holen ist, so gibt es wenigstens süßen Trost bei der Bäckerei – und eben auch das frischgebackene Brot. Das muss so bleiben. Damit alle ihr tägliches Brot bekommen.

Tipps für deinen nachhaltigen Umgang mit Lebensmitteln

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Weitere kreative Ideen? Die Backerei Huck in Frankfurt will ihren Beitrag gegen Lebensmittelverschwendung und für einen guten Umgang mit Resten leisten, mit einem Kochbuch mit Herz.

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