Glaube

Oster-ABC: Kennst du alle Begriffe?

FAQ Ostern
gettyimages/Amel Uzunovic

Von A wie Auferstehung bis Z wie Zweifel. Unser Oster-ABC erklärt dir 26 Begriffe mit überraschenden Fakten. Finde heraus, welche du (noch nicht) kennst.

Weißt du, warum der Buchstabe X für Ostern wichtig ist? Oder was es mit dem Osterlachen auf sich hat? Unser Oster-ABC bringt dir 26 spannende Begriffe näher – von bekannten Traditionen bis zu kuriosen Fun Facts.

Auferstehung

Bibel

Christliches Fest

(Grün-) Donnerstag

Eier

Frauen

Golgatha

Hase

INRI

Jünger*innen

Karfreitag

Lamm

Mantel

Narzisse

Osterbräuche

Pontius Pilatus

Qualen

Rezepte

Sterben & Tod

Termin

Urlaub

Verrat

Wiedersehen

X - Symbol für Kreuz

Ysop

Zweifel

A - Auferstehung nach dem Tod

Die Auferstehung ist das zentrale Ereignis von Ostern. Der Glaube an dieses göttliche Wunder nimmt den Gläubigen die Angst vor dem Tod. Christ*innen können darauf vertrauen, dass auch ihr eigenes Leben nach dem Tod nicht zu Ende ist.

Ein Smartphone im Hintergrund, darauf der Chat.  Jesus (Freitag, 15 Uhr): Bin mal kurz weg. Jünger (15:01): WAS?! Jesus? Jüngerin (15:01): Er ist tot... Engel (Sonntag, 06:00): Jesus ist nicht mehr tot! Jüngerin (06:05): Das Grab ist LEER! Jesus (06:30): Frieden sei mit euch! Jünger (07:00): Halleluja
Canva/ Esther Stosch

Was bedeutet die Auferstehung zu Ostern?

Die Bibel erzählt, nach der Kreuzigung wurde Jesus in ein Grab gelegt. Doch Ostersonntag fanden seine Anhänger*innen das Grab leer vor.

Danach erscheint Jesus immer wieder seinen Jünger*innen. Er spricht und isst mit ihnen, ist ein Jesus zum Anfassen. 40 Tage lang bleibt er noch mitten unter den Menschen und fährt dann in den Himmel auf (Christi Himmelfahrt). Die Auferstehung symbolisiert den Sieg über den Tod und die Hoffnung auf ewiges Leben.

B - Ostern in der Bibel

In der Bibel steht die Geschichte von Jesus im Neuen Testament. Erzählt wird sie aus verschiedenen Blickwinkeln: Den Evangelien. So heißen die vier Bücher, die über Geburt, Leben und Tod von Jesus berichten. Darin findest du die Weihnachtsgeschichte und auch die Ostergeschichte

🔹 Matthäus (Kapitel 21-28)
Matthäus beschreibt, wie der Engel von der Auferstehung berichtet. In dem Evangelium geht es nicht nur um die ersten Begegnungen von Jesus mit seinen Jünger*innen. Er beschreibt auch die Reaktion der Hohepriester, denn die Grabwachen berichten ihnen von den Ereignissen. Sie vertuschen das Geschehene

🔹 Markus (Kapitel 16)
Von Markus erfahren wir, wie eingeschüchtert die Frauen sind, als sie ans offene Grab von Jesus kommen. Obwohl der Engel ihnen sagt, dass sie keine Angst haben sollen, sind sie so entsetzt, dass sie lieber schweigen.

Warum gibt es vier Evangelien?

Im Neuen Testament wird Jesus Geschichte viermal erzählt. Dabei stellt jedes Evangelium eine andere Sicht auf Jesus in den Mittelpunkt: Bei Matthäus geht es um Jesus als König der Juden, Markus beschreibt ihn als dienenden Menschen, Lukas betont Jesus als Menschensohn und Johannes offenbart Jesus als Sohn Gottes. 

Die ältesten Schriften enden hier. In späteren Abschriften wurde der Bericht ergänzt, dass Jesus als erstes Maria aus Magdala erschien. Die Jünger glauben ihr zunächst nicht. Aber die Geschichte wird bestätigt und der Auftrag erteilt: Die frohe Botschaft soll sich in der Welt verbreiten

🔹 Lukas (Kapitel 24)
Von Lukas kennen wir die berühmten Worte „am dritten Tag wird er von den Toten auferstehen“. Denn so steht es bereits im Alten Testament bei Moses, erklärt Jesus seinen Jüngern. Die Begegnung mit zweien von ihnen auf dem Weg zum Dorf Emmaus ist ein wichtiger Part in diesem Evangelium.

🔹 Johannes (Kapitel 20)
Johannes beschreibt die Angst von den Jüngern vor den Besatzern. Obwohl sie sich eingeschlossen haben, kommt der auferstandene Jesus in ihre Mitte. Gleich zweimal. Er zeigt ihnen seine Hände und Füße als Beweis. Auch die Zweifelnden kann er überzeugen. 

Jedes Evangelium zeigt eine eigene Facette der Ostergeschichte – zusammen ergeben sie ein vielschichtiges Bild.

C - Ostern ein christliches Fest

Beten vor dem gemeinsamen Essen
gettyimages/Viktoriia Hnatiuk

Du weißt, dass Ostern ein christliches Fest ist!? Yeah! Immerhin. Denn tatsächlich sind viele Menschen in Deutschland unsicher, worum es an Ostern eigentlich geht. 

Während für viele Ostern vor allem ein Familienfest ist (mit gutem Essen und gemeinsamer Zeit), steht für Christ*innen etwas anderes im Mittelpunkt: Die Auferstehung von Jesus. Für Gläubige ist Ostern noch wichtiger als Weihnachten! Denn es erinnert an den Sieg über den Tod und die Hoffnung auf ewiges Leben. 

Die Feiertage rund um Ostern (Karfreitag bis Ostermontag) haben ihren Ursprung in der Bibel ⏫. Während Karfreitag an die Kreuzigung erinnert, feiern Gläubige am Ostersonntag die Auferstehung – das Herzstück des christlichen Glaubens. Christus steht übrigens für die Übersetzung des hebräischen Wortes Messias (der Gesalbte).  Die Menschen, die an Jesus als Erlöser glauben, werden deswegen Christ*innen genannt.  

Kurz gesagt: Ohne die Auferstehung gäbe es kein Christentum. Und ohne Ostern kein Schokohasenfest!

D - Was passierte an (Grün-)Donnerstag?

Am Gründonnerstag erinnern Christ*innen an das letzte Abendmahl, das Jesus mit seinen zwölf Jüngern feierte. Er wusste zu dem Zeitpunkt bereits, dass Judas ihn verraten hatte und er sterben muss. Bei dieser Mahlzeit brach er das Brot, reichte Wein und sagte: „Das ist mein Leib, das ist mein Blut.“ 

Jesus Christus
gettyimages/etraveler

Diese Handlung ist eine wichtige Tradition im Christentum. Im katholischen Gottesdienst wird deswegen Eucharistie und im evangelischen Abendmahl gefeiert.

Der Name Gründonnerstag

Der Ursprung des Namens ist nicht eindeutig geklärt. Es gibt mehrere Ansätze: 

  • Es könnte vom mittelhochdeutschen „gronan“ oder „grînen“ (weinen, klagen) stammen und damit auf den bevorstehenden Tod von Jesus hinweisen.
  • Außerdem gab es alte kirchliche Bräuche, bei denen Büßer wieder zurück in die christliche Gemeinschaft aufgenommen wurden. 
  • Die Farbe könnte auch gemeint sein. Im Mittelalter entstand die Tradition, am Gründonnerstag Heilkräuter und grünes Gemüse zu essen. 

Wo ist Gründonnerstag ein Feiertag?

Nur in wenigen Ländern ist der Gründonnerstag ein gesetzlicher Feiertag. Dazu zählen:

  • Argentinien
  • Dänemark
  • Island
  • Kolumbien
  • Mexiko
  • Norwegen
  • Paraguay
  • Peru
  • Venezuela

In Deutschland ist er ein normaler Werktag.

Kurz gesagt: Am Gründonnerstag wurde das letzte Abendmahl gefeiert, Judas beging seinen Verrat – und Jesus bereitete sich auf seinen Tod vor.

E - Warum gibt es (Oster-)Eier?

Du denkst, das Osterei ist ein rein heidnischer Brauch? Eierpusten! 😉 Zwar gilt das Ei zwar schon seit Urzeit als Symbol für Fruchtbarkeit und neues Leben, doch auch das Christentum hat eigene Traditionen rund um das Osterei entwickelt.

Kinder beim Ostereier finden
gettyimages/FluxFactory

Was hat Ostern mit Eiern zu tun?

Früher (etwa im 8. Jahrhundert) galt ein strenges Fastengebot: Christ*innen durften in der Fastenzeit kein Fleisch und keine Eier essen. Da Hühner aber trotzdem legten, wurden die Eier gesammelt, gekocht und konserviert. An Ostern endete das Fasten, und die sogenannte Eierweihe signalisierte: Jetzt darf das Ei wieder auf den Teller! Priester segneten die Eier, weswegen sie besonders verziert oder gefärbt wurden – eine Tradition, die bis heute erhalten ist.

Kollege Sebastian hat hier 🔽 übrigens mal getestet, wie sich Eier am schnellsten pellen lassen. Na dann: Guten Appetit!

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Wieso suchen wir Osteier?

Das Verstecken und Suchen von Ostereiern wird seit dem 17. Jahrhundert beschrieben. Vermutlich geht der Brauch darauf zurück, dass die geweihten Eier im Garten oder auf dem Feld versteckt wurden, um sie vor Diebstahl zu schützen. Das lässt sich aber heute nicht mehr belegen. Heute ist die Eiersuche vor allem ein Spaß für Kinder – und seit dem 19. Jahrhundert versteckt sie der Osterhase.

F - Frauen

Frauenpower
gettyimages/Youngoldman

Die Frauen rund um Jesus haben Mumm! Während die Männer sich ob der Ereignisse am Kreuz verkrümeln, bleiben einige Frauen bei Jesus, bis er gestorben ist.

Sie halten aber nicht nur seine Sterbestunde aus, sondern handeln auch! Zu Hause bereiten sie Balsam und Öl vor, um den Leichnam Jesu nach jüdischer Sitte zu salben. Als sie am Ostermorgen zum Grab kommen, ist es leer. Maria Magdalena, Johanna, Maria und die anderen Frauen laufen zu den Jüngern, um ihnen zu erzählen, was sie erlebt haben.

Mehr zu Frauen und der Auferstehung Jesu

Doch die halten ihre Schilderungen erst einmal für leeres Gerede. Nur Petrus läuft zum Grab, findet dort nur die Leinentücher und wundert sich. So erzählt es der Evangelist Lukas.

G - Golgatha: Der Ort der Kreuzigung

Der gekreuzigte Jesus
gettyimages/rudall30

Golgatha – auch Golgota oder Golgotha geschrieben – ist einer der bekanntesten Orte der Bibel. Hier wurde Jesus gekreuzigt. Der Name stammt aus dem Aramäischen und bedeutet Schädelstätte. Doch warum heißt es so?

Es gibt zwei mögliche Erklärungen:

  1. Der Hügel hatte eine schädelähnliche Form.
  2. Es war ein Hinrichtungsort, an dem Schädel und Gebeine der Gekreuzigten offen liegen blieben.

Fest steht: Golgatha lag vor den Toren Jerusalems, nahe der Stadtmauern – ein Platz, der für öffentliche Hinrichtungen genutzt wurde.

Wo genau liegt Golgatha?

Die genaue Lage ist umstritten. Viele Christ*innen glauben, dass sich Golgatha dort befindet, wo heute die Grabeskirche in Jerusalem steht. Archäologische Funde und Überlieferungen sprechen dafür, dass sich das Grab Jesu ganz in der Nähe befand – in einer Felsengruft.

Welche Bedeutung hat Golgatha für Christ*innen?

Für Gläubige ist Golgatha ein heiliger Ort. Hier nahm Jesus freiwillig das Leiden auf sich, um die Menschheit zu erlösen. 

H - Warum bringt der Hase die Ostereier?

Verkleidet an Ostern
gettyimages/izusek

Der wichtigste Gast an Ostern, sorry Jesus, ist der Osterhase. Doch warum bringt ausgerechnet ein Hase die Ostereier? 

Warum ist der Hase das Symbol für Ostern?

Hasen stehen seit Jahrhunderten für Fruchtbarkeit und neues Leben – passend zur Osterbotschaft von Auferstehung und Neubeginn. Sie sind Meister der Vermehrung: Ein Hasenweibchen kann bis zu 20 Junge pro Jahr bekommen. Kein Wunder, dass er in vielen Kulturen als Symbol für Leben und Wiedergeburt gilt.

Seit wann gibt es den Osterhasen?

Die erste schriftliche Erwähnung stammt aus dem 17. Jahrhundert: In Deutschland erzählte man Kindern, dass ein Hase die Ostereier färbt und versteckt. Damals war Ostern noch bescheidener – statt Schokolade gab es echte, kunstvoll verzierte Eier.

Brief an den Osternhasen

Kinder können dem Osterhasen auch schreiben, und bekommen (garantiert) eine Antwort.

Brief vom Osterhasen Hanni Hase aus Ostereistedt 

Warum versteckt der Osterhase die Eier?

Es gibt mehrere Theorien:

Alte BräucheEier galten im Christentum als Fastenspeise und wurden zur Osterzeit gesegnet.

Geheime Gaben – Manche Historiker glauben, dass arme Familien Eier versteckten, um ihren Kindern eine Überraschung zu bereiten.

Verwechslung mit dem Kaninchen – In der christlichen Kunst wurde der Hase oft mit Keuschheit und Reinheit in Verbindung gebracht.

I - INRI die rätselhaften Buchstaben am Kreuz

INRI steht für „Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum‟
gettyimages/MoreISO

Auf dem Kruzifix findest du vier Buchstaben über dem Kopf von Jesus: INRI. 

Was heißt INRI?

Die vier Buchstaben stehen für vier Wörter: „Iesus Nazarenus Rex Iudaeorum‟. Das ist Latein und heißt „Jesus von Nazareth, König der Juden‟. Diese Worte hat der römische Statthalter Pontius Pilatus auf das Kreuz geschrieben. Was für uns unverfänglich klingt, war damals so etwas wie das Urteil über Jesus. (Johannes 19,19)

Warum wurde Jesus gekreuzigt?

Die Römer verurteilten Jesus zum Tod, weil er sich als König bezeichnete. Das war in den Augen der Besatzer eine unglaubliche Frechheit. In den Evangelien wird erzählt, dass auch die jüdischen Hohepriester riefen: „Wir haben keinen König außer dem Kaiser.‟ 

Die römischen Soldaten verspotteten Jesus.

  • Sie legten ihm einen Purpurmantel um - die Farbe der Könige.
  • Sie setzten ihm eine Dornenkrone auf - eine grausame Parodie auf die echte Krone. 
  • Sie schlugen ihm ins Gesicht und riefen: „Sei gegrüßt, König der Juden!

J - Jünger und Jüngerinnen begleiten Jesus

Am Abend vor seinem Tod am Kreuz wusch Jesus Christus während des letzten Abendmahls seinen Jüngern die Füße.
gettyimages/rudall30

Jesus war ein Wanderprediger. Dabei war er nie alleine unterwegs. Seine Jünger*innen begleiteten ihn, hörten seine Lehren und verbreiteten seine Botschaft.

Frauen unter den Jüngern von Jesus?

Laut der Bibel folgten nicht nur Männer Jesus. Auch Frauen waren Teil seines Gefolges und spielten eine wichtige Rolle: Maria aus Magdala, Johanna, Susanna und viele weitere begleiteten ihn (Lukas 8,1-3). Sie unterstützten seine Mission geistlich und finanziell.

Die zwölf Jünger: Jesus engster Kreis

Die bekanntesten Jünger sind die zwölf Apostel. Jesus hatte sie persönlich berufen:

  1. Simon Petrus 
  2. Paulus
  3. Andreas Philippus
  4. Bartholomäus
  5. Matthäus
  6. Jakobus 
  7. Johannes
  8. Thomas
  9. Simon der Zelot
  10. Judas Thaddäus
  11. Jakobus der Jüngere
  12. Judas Iskariot (der Jesus verriet)

Die Männer hatten unterschiedliche Berufe, einige waren Fischer, andere Arbeite. Jesus ging zu ihnen hin und sprach sie direkt an: alles stehen und liegen lassen und mit ihm kommen. Krasse Vorstellung: Sie ließen alles hinter sich - Familie, Beruf, Heimat - und gingen mit Jesus auf eine ungewisse Reise.

K – Karfreitag: Der Tag des Gedenkens und der Trauer

Kreuzigung Jesus Christus
gettyimages/Liliboas

Der Karfreitag ist einer der bedeutendsten Tage im christlichen Kalender. Er erinnert an die Kreuzigung Jesu und seinen Tod auf dem Hügel Golgatha. Das Wort „Kar“ stammt aus dem Althochdeutschen „Kara“. Es bedeutet so viel wie Kummer, Klage oder Trauer. Der Tag markiert den Tiefpunkt der Karwoche, bevor die Feierlichkeiten der Auferstehung am Ostersonntag beginnen.

Wie wird Karfreitag begangen?

In vielen Kirchen bleiben deswegen die Kirchenglocken und Orgeln stumm. Wenn sich Christ*innen versammeln, lesen sie in der Bibel über den Leidensweg Jesu. In Hessen wird an manchen Orten der Kreuzweg nachgestellt. Oft gehen bei der ökumenischen Aktion Jugendliche in ihrem Ort einen bestimmten Weg und beschäftigen sich dabei mit dem letzten Weg von Jesus.

Viele Menschen essen außerdem an Karfreitag traditionell kein Fleisch, sondern Fisch. Das hat seinen Ursprung in der Fastenzeit: Der Verzicht auf Fleisch war ein Zeichen der Buße. Der Fisch hingegen gilt in der christlichen Symbolik als Zeichen für Jesus und seinen Glauben. Die 40-tägige Fastenzeit endet offiziell am Ostersonntag. 

Wurde Jesus ans Kreuz genagelt?

Es gibt Hinweise darauf, dass Jesus ans Kreuz genagelt wurde. Archäologische Funde, wie das Skelett eines gekreuzigten Mannes mit einem Nagel im Fersenbein, bestätigen, dass die Römer diese Methode anwandten. Die Bibel liefert ebenfalls Indizien: Johannes 20,24-29 berichtet von den Nägelmalen in den Händen. Allerdings könnten manche Verurteilten auch mit Seilen an den Balken gebunden worden sein. Historisch ist eine Kombination aus Nageln und Binden möglich.

Gesetzlicher „stiller Feiertag“

In Deutschland ist Karfreitag ein gesetzlicher Feiertag und zählt zu den sogenannten stillen Tagen. Das bedeutet: Sportveranstaltungen, Tanzveranstaltungen oder Partys sind meistens verboten. Diese Regel sorgt regelmäßig für Diskussionen und Proteste – vor allem von Veranstalter*innen und jungen Menschen.

Warum starb Jesus am Kreuz?

Nach christlichem Glauben starb Jesus für die Sünden der Menschheit, um den Weg zu Gott wieder freizumachen. Die Kreuzigung war eine Form der römischen Hinrichtung, die für Schwerverbrecher oder Aufständische reserviert war. Jesus wurde jedoch zu Unrecht verurteilt – und sein Tod gilt als Akt der Erlösung und Liebe.

L – Osterlamm: Symbol der Auferstehung und Reinheit

Das Osterlamm ist eines der ältesten und bedeutendsten Symbole des christlichen Glaubens. Es steht für

  • Reinheit
  • Unschuld und
  • die Auferstehung Jesu Christi 

Die Bezeichnung „Lamm Gottes“ (lateinisch: Agnus Dei) verweist auf Jesus selbst, der als unschuldiges Opfer am Kreuz starb, um die Menschheit zu erlösen.

Warum backen wir Ostern Lämmer?

Zu Beginn des Christentums wurden (wie auch im Judentum) Lämmer geschlachtet und zur Weihe unter den Altar gelegt. Es wurde als erste Mahlzeit nach der Fastenzeit am Ostersonntag zum Braten.  Der Lammbraten spielt heutzutage vor allem in der griechisch-orthodoxen Kirche noch eine Rolle. Das gebackene Osterlamm symbolisiert aber auch Jesus und seine Auferstehung. Und wenn du nichts davon magst: Schokoladenlämmer sind auch sehr lecker.

Das Osterlamm als Symbol geht auf das jüdische Pessachfest zurück, bei dem traditionell ein Lamm geopfert wurde. Laut dem Alten Testament wurde das Blut der Pessach-Lämmer beim Auszug aus Ägypten an die Türpfosten gestrichen, um die Israelit*innen vor dem Tod zu schützen. Auch Jesus feierte vor seiner Kreuzigung das Pessachmahl – das letzte Abendmahl (siehe Gründonnerstag).

In der christlichen Kunst ist das Osterlamm häufig mit einer Siegesfahne dargestellt. Diese Darstellung symbolisiert den Sieg Jesu über den Tod und seine Auferstehung. Auch die Osterbäckerei hat diese Tradition aufgegriffen.

Die tiefe Bedeutung des Osterlamms spiegelt die zentrale Botschaft von Ostern wider: Opfer, Erlösung und neues Leben.

M - Mantel von Jesus

Die Römer während der Passion Christi
gettyimages/CatEyePerspective

Okay, nicht nur Mantel, sondern auch Rock oder Gewand: Die vier Soldaten bei der Kreuzigung von Jesus sind herzlose Gesellen. Sie nehmen seine Kleider und teilen sie unter sich auf. Den Mantel aber wollen sie nicht zerschneiden, denn er ist in einem Stück gewebt. Deshalb entscheiden sie sich auszulosen, wer das gute Stück bekommen soll.

Während Jesus am Kreuz mit dem Tode ringt, verteilen die Soldaten unter dem Kreuz ungerührt seine Kleider. Diese Geschichte kennen wir aus Psalm 22 im Alten Testament. Da steht: „Sie teilen meine Kleider unter sich und werfen das Los um mein Gewand.“

N - Narzisse

Osterglocken
pixabay/Mabel Amber

Narzissen blühen jedes Jahr um die Osterzeit und heißen deswegen auch Osterglocken. Die Zwiebelpflanzen ziehen sich nach der Blüte wieder in die Erde zurück und sind danach verschwunden, als wären sie tot. Im zeitigen Frühjahr treiben sie neu aus.

Daher gelten sie als Symbol für die Auferstehung. Sie blühen meist in gelben Farbtönen, es gibt aber auch weißliche Narzissensorten.

O - Osterbräuche

Bemalte Eier gehören an Ostern einfach dazu
gettyimages/golero

Man nehme rohe Eier aus dem Kühlschrank, steche ein Loch rein und puste das Innere aus ihnen heraus, bis einem schwarz vor Augen wird. Dann färbe man sie bunt, man bastele Hasen aus Filz, Hühner aus Tonpapier und schmücke die Wohnung.

Man backe ein Lamm aus Rührteig oder stecke ein großes Holzrad mit Feuer an und stoße es den Abhang hinter. 

Klingt nüchtern betrachtet alles etwas verrückt. Es sind aber allesamt Osterbräuche, mit denen die Menschen seit vielen Generationen den Beginn des Frühlings und den Sieg des Lebens über den Tod feiern.

Zur Beruhigung: Noch skurriler sind die Iren. Die bestatten an Ostersonntag feierlich Heringe auf einer Wiese

P - Pontius Pilatus

Die Passion Christi in Castro Urdiales in Spanien
gettyimages/Bonilla1879

Pontius Pilatus ist der Typ mit dem Waschzwang. Der römische Statthalter der Provinz Judäa soll bei der Verurteilung Jesu gesagt haben, er wolle an dessen Tod nicht schuld sein. Er nahm eine Schale mit Wasser und wusch und soll sich demonstrativ die Hände gewaschen haben. Daher stammt auch das Sprichwort

die Hände in Unschuld waschen 

Ob das so stimmt, ist zweifelhaft. So erzählt es die Bibel. Und ganz unschuldig an Jesu Tod ist Pontius Pilatus sicher auch nicht. Denn die Entscheidung über Todesurteile durften damals nur die Vertreter Roms fällen. Wenn Pilatus gewollt hätte, wäre Jesus also nicht gestorben. 

Q - Qualen am Kreuz

Jesus Christus am Kreuz
gettyimages/rudall30

Unvorstellbare Qualen bringt der Kreuzestod mit sich, den Jesus Christus erleiden musste. Die Kreuzigung war eine vor allem im Alten Orient und in der Antike verbreitete Hinrichtungsart. Der Sterbende sollte möglichst lange leiden.

Auf den Philippinen lassen sich einige Gläubige an Karfreitag selbst ans Kreuz nageln, um das Leid Jesu nachzuempfinden. Dieses fragwürdige Spektakel lockt jährlich viele Touristen an. Krass, oder!?  

R - Rezepte zu Ostern

Karotten-Muffins, Hasentorte, Osterzopf, Osterbrot und Lammbraten: An Ostern haben die Menschen viel Zeit zum Kochen und Backen. Typisch sind neben Eiern und Menüs vor allem die Backereien.

Backen an Ostern
gettyimages/jenifoto

Wurde einst als Symbol für die Auferstehung ein Lamm geschlachtet, backen es Familien heute aus Teig. Ein alter Oster-Brauch ist auch das Schenken von Köstlichkeiten: So gaben junge Menschen an Alte und Kranke früher das Osterbrot weiter. 

Heute werden Osterplätzchen, Hasen aus Hefeteig oder Eierlikör an Freunde und Familie verschenkt. Oft liebevoll dekoriert mit Marzipankarotten, Fondanthasen, Osternester-Toppings und jede Menge bunter Streusel. Da läuft einem doch glatt das Wasser im Mund zusammen.  

S - Sterben und Tod

Blumen für das Grab
gettyimages/RapidEye
Blumen für das Grab

Glaubst du, dass nach dem Sterben und mit dem Tod alles vorbei ist? „Der Tod hat nicht das letzte Wort“, heißt es in der Bibel. Christinnen und Christen glauben fest daran, dass Jesus für unsere Sünden gestorben ist und wieder auferstanden ist.

So wird es auch uns gehen. Vielen Gläubigen hilft diese Hoffnung, Leid und Tod besser zu ertragen. Nach dem Motto: Das war’s noch nicht. Da kommt noch was – was Besseres!  

T - Wann ist der (Oster-) Termin?

Wann ist Ostern? Diese Frage stellen Jahr für Jahr viele . Denn im Unterschied zu Weihnachten fällt Ostern nicht auf ein festes Datum.

Mathematik
gettyimages/bowie15

Und jetzt endlich zahlt es sich aus, im Matheunterricht aufgepasst zu haben: Der Ostersonntag wird stets am ersten Sonntag nach dem Vollmond im Frühling gefeiert. Auf diesen Tag einigten sich Bischöfe schon während des Ersten Konzils von Nicäa im Jahr 325. Den Frühlingsanfang legten die Herren auf den 21. März.

Die bekannteste Formel zur Berechnung des Osterdatums stammt vom Mathematiker Carl Friedrich Gauß. So und nun viel Spaß beim Rechnen: 

Oster-Formel nach Carl Friedrich Gauß  

a = Jahr mod 4 
b = Jahr mod 7 
c = Jahr mod 19 
d = (19c + M) mod 30 
e = (2a + 4b + 6d + N) mod 7 

Formel für Berechnung des Ostertermins:  
f = (c+11d+22e)/451  
 
Ostersonntag = 22+d+e-7f. Wenn dieses Ergebnis größer als 31, so liegt Ostern im April. Dann muss folgende Formel benutzt werden: Ostersonntag = 22+d+e -7f-31 = d+e-7f-9 

Oder du schaust einfach in den Kalender. 😉

U - Urlaub

Stop and Go auf der Autobahn
gettyimages/TimSiegert-batcam

Alle Jahre wieder rollt die Osterreisewelle durchs Land. Die Osterzeit ist wirklich die perfekte Zeit für Ferien: Die Kinder haben keine Schule, das Wetter ist mancherorts so warm, dass es sich draußen gut aushalten lässt. In den Bergen hingegen liegt oft noch so viel Schnee, dass auch Skifahrer auf ihre Kosten kommen können.

V - Verrat

Beim letzten Abendmahl sagt Jesus seinen Jüngern, dass einer von ihnen ihn verraten werde. Traurig fragt ihn einer nach dem anderen, ob er es denn sein werde.

Auf der Suche
gettyimages/Marjan_Apostolovic

Ist das ein Zeichen für Selbstkritik oder mangelndes Vertrauen in ihren Glauben? 

Die Evangelisten setzen noch eins drauf: Alle Jünger werden sich von Jesus abwenden. Am Ende ist es Judas, der ihn verrät. Doch der bereut sofort, gibt den Lohn für die böse Tat, den Judas-Lohn, zurück, möchte die Tat ungeschehen machen.

Geht leider nicht. Und seinem schlechten Image hilft das kaum. 

W - Wiedersehen

Ein Abschied
gettyimages/Mixmike

 „Auf Wiedersehen“ - hast du mal gezählt, wie oft du das in deinem Leben schon gesagt hast? Zum Beispiel an der Supermarktkasse oder der netten Arzthelferin am Telefon. Die Worte sind fast zu einer Floskel geworden.

Dabei haben sie für Christinnen und Christen eine tiefgehende Bedeutung: Sie glauben tatsächlich, dass es ein Wiedersehen gibt. Mit ihren Liebsten. Und zwar nicht heute und morgen. Sondern auch nach dem Tod.  

X - Symbol für das Kreuz

Das christliche Kreuz
gettyimages/bortonia

Das X steht für den 22. Buchstaben im griechischen Alphabet (Chi). Er steht als Abkürzung für die griechische Schreibweise von Christus, was wiederum vom hebräischen Messias abstammt. 

Aber das X steht auch für das Kreuz – von A wie das Andreaskreuz an Bahnübergängen bis Z wie „’zefix“, wenn der Bayer flucht. Das Kreuz galt als eine besonders grausame Hinrichtungsmethode in der Antike. Aber welche Hinrichtungsmethode ist eigentlich nicht grausam? Der Tod trat nach Stunden, mitunter sogar erst nach Tagen zumeist durch Kreislaufkollaps ein. Diese Qualen waren beabsichtigt und sollten der Abschreckung dienen (siehe Q - wie Qualen). Befürworter der Todesstrafe glauben den Blödsinn der Abschreckung bis heute

Y - Ysop

Die Ysop-Blüte schmeckt gut im Bauernsalat
pixabay/Annie_Bananie42

Ysop – zugegeben, den Zuschlag hat der Ysop nur wegen des Anfangsbuchstaben seines Namens bekommen, aber es wird auch heute noch als Heil- und Küchenkraut eingesetzt.

Es soll Fett verdaulicher machen und passt deswegen zu Eierspeisen oder deftigen Eintöpfen. Der Geschmack ist würzig und eher etwas bitter.   

Jesus soll es am Kreuz kurz vor seinem Tod bekommen haben (Johannes 19,28-30). Es wurde in der Kirche früher gemeinsam mit Weihrauch eingesetzt.  

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Z - Zweifel an der Auferstehung

Jesus ist nicht tot geblieben. Das ist die Osterbotschaft, und das ist so unglaublich, dass es schon früh Zweifel daran gab. Sogar unter den Jüngern. Thomas hatte das erste „Wiedertreffen“ von Jesus verpasst und konnte es sich nicht vorstellen. Aber der stigmatisierte Jesus überzeugte ihn.