Ich bin kein Freund trübsinniger Gedanken. Aber sie waren da, ausgesprochen von so vielen Menschen. So hat das auch mich fröhlichen Menschen erfasst und nicht mehr losgelassen.
Wenn Gott zweifelt
„Was“, so erschrak ich, „wenn Jesus nicht sicher war, ob der Vater ihn da gut durchbringt, wenn am Ende Gott gebangt hätte, ob das mit der Auferweckung am dritten Tag klappen wird?“
Ostern ist kein „alle Jahre wieder“. Ostern ist in gewisser Hinsicht auch nicht sicher. Und so und nur so ist es immer wieder offen für eben diese Fragen.
Ostern ist das größte Wunder schlechthin
Christi Auferweckung von den Toten ist das größte, das unvorstellbare Wunder schlechthin. Ungläubiges Staunen war es, das mir auf erfreulich unsichere Weise die Augen für Ostern wieder öffneten.
Warum? Weil das sichere Ostern mir fremd geworden war. Weil Christus selbst zweifelt, schon auf dem Weg nach Jerusalem, im Garten Gethsemane, bei der Folter und Hinrichtung auf Golgatha.
Brutaler Tod am Kreuz zerstört jede Hoffnung
Der Kreuzestod tritt nach zwei bis drei Stunden durch langsames Ersticken ein. Das ist ein unwiderlegbares Argument gegen jede Hoffnung. An Karfreitag und Karsamstag verdichten sich Schrecken und Dunkelheit dieser Welt in unvorstellbarer Weise. Von Gott keine Spur mehr. Es wäre das Normalste der Welt, wenn Ostern nicht geschieht. Ostern ist nicht zu glauben.