Eigentlich heißt er Simon, den Namen Petrus bekommt er erst später. Der stammt aus dem Griechischen und bedeutet Fels. Vom einfachen Fischer wird er zum Apostel, Heiligen und legendären Gründer der christlichen Kirche in Rom.
Als Jesus zwölf Jünger auswählt, ist Petrus der erste von ihnen. Schon bald gehört er zum harten Kern und seinem engsten Vertrauten. Wo immer sich Außergewöhnliches ereignet, ist Petrus mit von der Partie. Er wird zum Wortführer und – neben Paulus - zur herausragenden Gestalt. Dies, obwohl seine Gegner ihn als ungelehrt und einfach beschreiben. Er ist übrigens der einzige Apostel, der verheiratet ist.
Zu Jesus entwickelt Petrus früh eine enge Beziehung. Als der während eines Sturms auf dem Wasser des Sees Genezareth wandelt, versucht Petrus, es ihm gleichzutun. Doch er sinkt und schreit um Hilfe. Jesus streckt ihm die Hand entgegen, bezichtigt ihn des Kleinglaubens und der Halbherzigkeit.
Petrus ist ein Mensch voller Widersprüche. Er rühmt sich seiner unverbrüchlichen Treue zu Jesus und beteuert, mit ihm sogar in den Tod gehen zu wollen. Doch als der jüdische Rat Jesus verhört, leugnet er aus Angst gleich mehrfach, ihn überhaupt zu kennen. Als ein Hahn, wie von Jesus vorhergesagt, nach dem dritten Mal kräht, bricht Petrus in Tränen aus.
Bald nach Verrat und Reue folgte die glänzende Karriere des Petrus. Er baut die erste christliche Gemeinde in Jerusalem auf, vollbringt Wunder und unternimmt Missionsreisen an die Mittelmeerküste. Die Ankündigung Jesu: „Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde
bauen“ (Matthäus 16,18) erfüllt sich. Die Bibel berichtet davon, dass er ein großer Organisator der Gemeinden wird. Aus einem Verräter wird eine anerkannte Autorität. Der Apostel soll um das Jahr 64 während Neros Verfolgung der Christen den Märtyrertod gefunden haben.