Überhaupt nicht klar geht hingegen, dass diese Art von Spaziergang zusehends gewalttätiger wird. Das liegt daran, dass Rechtsextremisten ihre Chance wittern und in den vorderen Reihen mitlaufen.
Natürlich sind nicht alle „Querdenker“ Nazis
Nein, natürlich soll hier nicht gesagt sein, dass alle, die da mitmarschieren, rechtsextrem sind. Im Gegenteil. Der Sozialwissenschaftler David Begrich aus Magdeburg, der schon seit langem die Protestszene analysiert, beschrieb in der „Zeit“ die Spaziergänge mit den Worten „vorn rechtsextreme Hooligans, in der Mitte die Mitte Vierzigjährigen in bürgerlicher Kleidung und dahinter kommen dann die Muttis mit den zehnjährigen Kindern“.
Schaut man noch genauer hin, wird das Bild noch differenzierter. Die Frage „Geimpft oder nicht?“ hat auch einen soziale Komponente. Zumindest hat die gewerkschaftsnahe Hans-Böckler-Stiftung in einer Studie belegt, dass vor allem Geringverdiener ungeimpft sind. Okay, Impfgegner ist nicht gleich „Querdenker“ und schon gar nicht Corona-Leugner, aber eine gewisse Schnittmenge gibt es schon.
Dazu passt, was der Darmstädter Arzt Cihan Çelik beobachtet: „Bildungsferne, Geringverdienende, Minderheiten sind unter den Ungeimpften überrepräsentiert.“
Mitläufer: Gebt ihnen bloß nicht nach