Ich bin ja wie süchtig nach Schokolade und süßen Teilchen (wie in der letzten Schwangerschaft), aber dieses Gebräu ist selbst mir eine Nummer zu hart. Während ich da so mit Maske über Mund und Nase sitze, etwas schnaufe und parallel die Herztöne meiner Tochter aufgezeichnet werden, kann ich ein wenig entspannen und dem Pochen lauschen.
Nach einer halben Stunde wird mir aber extrem übel und schwindelig. Wohl eine normale Nebenwirkung des Tests. Aber mein Eindruck ist, dass auch dieses dauerhafte durch die Maske Atmen es nicht besser macht. Eine Stunde lang warte ich, lausche den Tritten und Herztönen meiner kleinen Maus. Dann die Erlösung: Der Wecker klingelt, mir wird Blut abgenommen und ich darf raus, an die frische Luft, endlich ohne Maske.
Wie schön war es das Herzchen klopfen zu hören, aber wie anstrengend dieser Test. Puh, ab in die U-Bahn und zurück ins Home-Office. Im Treppenhaus angekommen, steckt der erste Brief mit einer Rechnung im Briefkasten. Das hatte ich ganz vergessen.
Schwangersein ist auch teuer.
Neben der empfohlenen Folsäure und anderen Schwangerschaftsvitaminen, die Frauen nehmen können, gibt es auch diverse Bluttests, die ich machen kann. Bei meiner Gynäkologin kann ich regelmäßig ankreuzen, ob ich mich auf etwas testen lassen möchte. Ich entscheide mich dafür Listeriose und Toxoplasmose testen zu lassen. Für Erwachsene sind diese Infektionskrankheiten in der Regel ungefährlich, falls aber mein Ungeborenes sich damit infiziert, könnte es sehr schwere Folgeschäden bekommen.
Rund 50 Euro will das Labor für das negative Testergebnis haben. Und das wird nicht die letzte Rechnung bleiben.
Auch wenn es unwahrscheinlich ist, weil wir Obst und Gemüse gut waschen. Ich ohnehin kein Fleisch esse und schon gar nicht rohen Fisch oder rohes Ei, möchte ich sicher gehen und werde auch einen zweiten Test machen.
Denn immer schwebt in meinem Kopf: Was ist, wenn ich mir doch was eingefangen habe, was ist dann mit meinem Baby?