„Ihre Tochter ist tot!“ Diese Worte ziehen Eva al Issa den Boden unter den Füßen weg. Sie ist fast im siebten Monat schwanger, als sie bemerkt, dass sich ihr Baby nicht mehr bewegt. Sie sucht Rat bei ihrer Hebamme und fährt schließlich ins Krankenhaus. Der Arzt findet keine Herztöne mehr.
Warum ihr Baby nicht mehr lebt, kann niemand sagen. „Einfach Pech“ heißt es zu Eva und ihrem Ehemann. Das war im August 2023.
Am nächsten Tag wird die Geburt eingeleitet. Eva muss ihre Tochter tot zur Welt bringen. Für Eva eine schreckliche Vorstellung.
„Ich war dankbar, dass ich die Möglichkeit hatte, meine Tochter auf die Welt zu bringen“, sagt sie.
Es hat keine Rolle gespielt, dass sie tot ist. Es war mein Baby.
Sie ergänzt: „Und ich fand sie so wunderschön!“
Sie lassen Fotos von ihrer Tochter machen und verabschieden sich bei der Beerdigung von ihrem Baby.
Das Grab ist vor allem in der Anfangszeit ein wichtiger Erinnerungsort für Eva. Sie pflanzt Blumen. „Ich hatte das Gefühl, ich kann so noch etwas für meine Tochter tun.“
Es geht ihr gut!
Eva und ihr Mann sprechen sehr offen über den Verlust. Eva weint in dieser Zeit sehr viel. Auch der Glaube hilft dem Paar, mit dem Tod ihrer Tochter umzugehen. Eva ist sich sicher, dass es ihrer Tochter gut geht. „Ich muss mir um sie keine Sorgen machen!“
Ihr Umfeld tut sich schwer im Umgang mit dem Thema. „Ich hatte den Eindruck, viele wollen es nicht hören, oder sie haben sich nicht getraut, etwas zu sagen, weil sie mir nicht wehtun wollten.“
Auch Eva selbst meidet das Thema oft, um niemanden vor den Kopf zu stoßen. „Du gehst ja nicht einfach zu jemandem hin und sagst: Hey, willst du mal ein Foto von meinem toten Kind sehen? Ich find’ sie voll hübsch! Und du?“