Bundeswehr

Mehr Prävention beim Militäreinsatz in Mali

Nils Sandrisser
Kommentar von Nils Sandrisser

Wie steht es um den Bundeswehreinsatz in Mali? Was hat Putin damit zu tun? Und wie geht es den Menschen vor Ort? Ein klarer Apell von unserem Redakteur Nils.

Aus der Sahelzone kommen schon seit einer Weile fast nur noch schlechte Nachrichten. Die Militärregierung in Mali schikaniert die internationalen Friedenstruppen im Land, zu denen auch Bundeswehr-Kontingente zählen.

Probleme beim Einsatz in Mali

In der Vergangenheit verweigerte sie Überflugrechte und behinderte den turnusgemäßen Truppenaustausch. Offensichtlich wollen die malischen Machthaber das internationale Militär aus dem Land ekeln und setzen im Kampf gegen Islamisten lieber auf die Hilfe Russlands.

Russische Söldnertruppe Wagner mit rücksichtsloser Gewalt

Die berüchtigte russische Söldnertruppe der Firma Wagner ist bereits in Mali aktiv. Doch auch ihr scheint es, trotz des Einsatzes maßloser und rücksichtsloser Gewalt – oder vielleicht gerade wegen – nicht zu gelingen, die islamistische Bedrohung einzudämmen.

Im Gegenteil, mittlerweile operieren die sowohl der Al-Qaida als auch dem sogenannten Islamischen Staat nahestehende Gruppen in den Nachbarländern Malis. Anschläge gab es in Niger und in Burkina Faso.

Verteidigungsministerin Christine Lambrecht (SPD) würde die Bundeswehr gerne aus Mali abziehen. Verständlich, denn Lambrecht ist für die Sicherheit der Soldatinnen und Soldaten verantwortlich. Und deren Leib und Leben sind in hohem Maß in Gefahr, wenn nicht einmal die Regierung sie noch will und dort Terroristen ihr Unwesen treiben.

Außenministerin Annalena Baerbock (Grüne) hingegen würde die Bundeswehr gerne in Mali lassen. Auch verständlich, denn Baerbock will Mali nicht den Russen überlassen. Das Versagen der Wagner-Söldner, für Ruhe zu sorgen, dürfte dem russischen Präsidenten Wladimir Putin kaum schlaflose Nächte bereiten.

Wladimir Putin will eine Hölle auf Erden.

Er will gar keine stabile Sahelzone, sondern eine Hölle auf Erden, aus der die Leute in Scharen fliehen. Natürlich nicht nach Russland, sondern in die Länder der Europäischen Union, was wiederum dort für Unruhe sorgen dürfte. Insofern wäre es weitsichtig, deutsche Soldatinnen und Soldaten in Mali zu lassen.

Lehren aus dem Bundeswehreinsatz in Mali

Allerdings sollte sich die deutsche Präsenz im Sahel dann anders gestalten als bislang. Am 8. September veröffentlichte der Beirat der Bundesregierung „Zivile Krisenprävention und Friedensförderung“ eine Studie mit dem Titel „Lehren aus Mali und Niger“.

Die Zwischenbilanz der Forscherinnen und -forscher fällt mies aus: Alle Bundesministerien, die dort involviert sind – hauptsächlich Außen-, Verteidigungs- und Entwicklungshilfeministerium – wurschteln nebeneinander her. Konfliktprävention spielt kaum eine Rolle, die internationalen Helfer rennen oft nur Entwicklungen hinterher.

Bundeswehreinsatz in Mali

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Immerhin: Die Vertreterinnen und Vertreter der malischen Zivilgesellschaft, so ist in der Studie zu lesen, sind überwiegend froh über die Hilfe von außen, anders als ihre Regierung.

Diesen Mangel an Zusammenarbeit gilt es zu beheben, sagt die Studie. Und die Deutschen sollten eher mit Menschen vor Ort zusammenarbeiten als mit der Militärregierung. Denn die wird nicht ewig an der Macht bleiben. Und dann werden sich die Menschen in Mali erinnern, wer in den Zeiten der Gefahr bei ihnen war.