Drogen

Legalisierung von Cannabis: Prävention ausbauen

Renate Haller
Kommentar von Renate Haller

Die Bundesregierung hat Cannabis in Teilen legalisiert. Zeitgleich fehlt aber Geld für Aufklärung über Drogen- und Suchtmittelmissbrauch. Das passt nicht zusammen.

Es könnte ein Gag aus der „heute-show“ des ZDF sein: Wir legalisieren Cannabis und kürzen die Mittel für Suchtprävention. Leider ist das kein Witz.

Seit Jahren haben Politikerinnen und Politiker, Suchtexperten, Vertreter aus Justiz und Gesellschaft darüber diskutiert, Cannabis unter Auflagen zu legalisieren. Das ist nun geschehen. Es geht darum, den Konsum zu entkriminalisieren und den Drogenhandel einzuschränken. Kritiker wenden ein: Wenn die Droge enttabuisiert wird, erleichtere das vor allem Jugendlichen den Konsum noch mehr als heute schon.

Jungen Menschen droht durch Cannabis Veränderung des Hirns

Das Hirn eines Menschen ist in der Regel erst mit 25 Jahren ausgereift. Vorher ist es anfällig für bleibende negative Veränderungen durch den Konsum von Cannabis. Das zeigen inzwischen auch Langzeitstudien.

Deshalb, darüber herrscht weitgehend Übereinstimmung, sollen Kauf und Konsum für Jugendliche verboten bleiben. Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) hat mehrfach versprochen, die Teil-Legalisierung mit einer großen Kampagne für Jugendliche zur Aufklärung und Prävention zu begleiten.

In Prävention steckt eine Chance

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Suchtberatungsstellen kritisieren, dass Geld nicht nur für Hochglanzkampagnen ausgegeben werden solle. 

Mehr Prävention könnte helfen zu verhindern, dass noch mehr junge Menschen abhängig werden. Wäre da nicht der Haushalt 2024. Der sieht Einsparungen für „Aufklärungsmaßnahmen auf dem Gebiet des Drogen- und Suchtmittelmissbrauchs“ um rund vier Millionen Euro vor. Um die gleiche Summe war der Ansatz ein Jahr zuvor erhöht worden.

Passt das zusammen? Eindeutig nicht. Es ist schon jetzt schwer, Hilfe zu bekommen, um eine Sucht zu überwinden. Weniger für die Prävention zu tun, kann nur falsch sein.