Unweit des Frankfurter Hauptbahnhofs, nur einen Steinwurf entfernt, tummeln sich am sogenannten Kaisersack viele Menschen. Wo die Kaiserstraße in Richtung Innenstadt beginnt, sind Dealer, Konsumenten, Pendler und Touristen unterwegs. Links und rechts des Tunnelzugangs zum Hauptbahnhof richten sich obdachlose Menschen immer wieder Matratzenlager als Schlafplätze ein.
Drogengeschäfte sind hier nicht ungewöhnlich, waren sie noch nie. Neu ist allerdings die veränderte Gesamtsituation. Es riecht nach Urin, Kothaufen liegen in Hofeinfahrten, Müll hat sich angesammelt, Menschen in gesundheitlich schlechtem Zustand lungern auf der Straße.
Der Frankfurter Polizeipräsident Stefan Müller spricht von einer Verelendung des Viertels, gegen die die Polizei wenig ausrichten könne. Er sieht die Stadt Frankfurt in der Pflicht. Nach Jahren einer erfolgreichen Drogenpolitik mit Substitutions- und Konsumräumen, gerät die Lage ins Stocken und droht zu kippen.
Der einst innovative sogenannte Frankfurter Weg überzeugte damit, den Konsum von der Straße zu holen und schwer Heroinabhängige mit Hilfe eines Methadonprogramms zu entkriminalisieren und im besten Fall zu resozialisieren.