Eine Katze? Nein, diese „verrückte Katzen-Lady“ hat 20!

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20.07.2023

Katja Demnig lebt mit Ehemann und 20 Katzen im Vogelsbergkreis. Sie liebt ihre Stubentiger, rettet und vermittelt sie weiter.

Gesellschaft von Charlotte Mattes

Die Katzenliebhaberin hat die Haustür nur einen Spalt breit geöffnet, damit keine ihrer Katzen und Kater entwischt. „Ich glaube, ich bin unter Freunden und weithin bekannt, als ´'verrückte Katzen-Lady'“, sagt Katja Demnig und lacht. Für unser Gespräch hat sie die Stubentiger in der zweistöckigen Wohnung eingesperrt. Normalerweise sind sie nur nachts drin und dürfen ab dem frühen Morgen raus in die Natur. Katja lebt mit Ehemann und 20 Katzen in der 200 quadratmetergroßen Wohnung.

Die 47-jährige Katzenmama schließt schwungvoll die Tür und kocht erstmal frischen Kaffee. Es gäbe aber auch noch zusätzlich einen Dachboden, der einhundert Quadratmeter misst. Dieser sei für den Winter, ergänzt sie.

Die Wohnung wirkt wie ein Paradies für Katzen

Langhaarkatze Lilly ist mit einem gewagten Sprung auf der Rattan Lampe gelandet. Sitzt weit oben und schaut mit gespitzen Ohren herunter

Charlotte Mattes

Langhaarkatze Lilly ist mit einem gewagten Sprung auf der Rattan Lampe gelandet. Fernsehen schauen, müsse sie abends nicht, schmunzelt Katja.

Es gibt viele Ecken zum Verstecken, Spielzeuge, Futternäpfe stehen auf dem Fußboden, ein Wasserbrunnen wird immer wieder von der ein oder anderen Katzen genutzt. Neun Katzenklos seien in der Wohnung, diese reinige sie je zweimal täglich, betont Katja. Der typische Geruch von Katze ist eindeutig präsent, allerdings viel sanfter als erwartet bei dieser Anzahl an Haustieren.

Im Wohnzimmer stehen einige Pflanzen. Die auch als Klettergerät für die Katzen dienen. Während des Gesprächs klettert die weiße Langhaarkatze Lilly erst in einer Pflanze und hüpft dann mit einem waghalsigen Sprung auf eine Rattan Lampe.

Die Pflanzen muss ich regelmäßig austauschen, weil die Katzen sie auseinander nehmen.

Charlotte Mattes

Für die Katzenretterin sind die Stubentiger Familie, deshalb haben auch alle einen Namen.

Katja schmust und spricht mit ihren Katzen als seien es ihre Kinder

Katja erzählt, dass sie vor knapp sechs Jahren mit sechs eigenen Katzen nach Alsfeld-Elbenrod gezogen ist. Irgendwann wurden aus den Katzen, die sie zusätzlich draußen gefüttert und kastrieren lassen hat, Katzen, die mit im Haus wohnen. Da sie hier ausreichend Platz habe, kümmere sie sich um die Tiere, denen sie sich sehr nah fühle. Die Frau mit den strahlenden Augen nehme alle „Fellnasen“ auf. Denn sie glaube im Leben etwas zurückgeben zu müssen: „Der Natur, anderen Menschen oder Tieren.“ Außerdem sei durch Studien bewiesen, dass Katzen den Blutdruck senkten und die Atmung beruhigten, erklärt Katja.

Ich finde dieses Schnurren ist das beste Einschlafmittel.

Katzenschnurren senkt nach einer US-amerikanischen Studie von 2009 tatsächlich den Blutdruck, und das Gehirn schüttet das „Glückshormon“ Serotonin aus. So werde auch das Risiko eines Herzinfarkts gesenkt.

Charlotte Mattes

Katja liebt es ihr Gesicht in das Fell der Katzen zu drücken. Außerdem dürfen sie nachts mit im Bett schlafen.

Tische und die Küchenablagen sind tabu!

Die 20-fache Katzenmama arbeitet hauptsächlich im Home-Office. Das sei gut mit ihren vielen Vierbeinern vereinbar. Auch wenn sie mal auf die Tastatur hüpften. „Sie wollen ihre Aufmerksamkeit, wie kleine Kinder. Aber es lässt sich gut kombinieren, weil ich viel zu Hause bin. Auch, wenn eine Katze krank ist“, betont sie.

Wenn du eine Katze suchst, darfst du dich per E-Mail bei Katja melden. Sie hilft dir dann bei der Suche weiter oder hat vielleicht selbst aktuell eine Katze in ihrer Wohnung, die ein neues Zuhause sucht.

Neben der großen Liebe, gibt es aber auch Grenzen. Katja mag es nicht, wenn ihre Vierbeiner auf Tische oder Ablagen der Küche gehen, betont sie. „Aber es sind halt Katzen“, schiebt sie hinter her und zuckt lächelnd mit den Schultern.

Klar wird: Der Katzenexpertin ist es wichtig, dass sich ihre Katzen nicht verletzen und die Gruppe miteinander harmoniert. Darauf lege sie großen Wert, wenn sie eine neue Katze eingewöhne. Man müsse langsam vorgehen und die bestehende Gruppe nicht sofort mit der neuen Katzen konfrontieren. Dafür zeigt sie einen Raum im oberen Stockwerk, der durch ein Gitter in der Zimmertür von den anderen Räumen getrennt ist. Hier könnten neue Katzen erstmal ankommen.

Katzen werden auch geknutscht

Charlotte Mattes

Nur vier Katzen trauen sich während des Interviews raus, der Rest versteckt sich im oberen Stockwerk.

Katja gesteht, dass sie eine „Katzen-Knutscherin“ sei, auch, wenn das aus gesundheitlichen Gründen nicht empfohlen würde. Wenn sie mit ihren Katzen zusammen sei, gebe ihr das ein inneres Wohlsein. „Wenn ich weiß, sie haben gefressen, wurden gebürstet, das macht mich glücklich“, erklärt sie.

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Die Gebührenordnung für Tierärztinnen und Tierärzte wurde im November 2022 erneuert. Katja sagt: Es bleibt nicht mehr viel Geld im Monat übrig, da viel davon in die Katzen geht.

Katja lasse jeweils nur drei Katzen pro Monat impfen, damit sie mit den Kosten einigermaßen haushalten könne. Monatlich gebe sie allein für Futter und Katzenstreu rund 800 Euro aus – Tierarztkosten nicht eingerechnet. Sollte sie es finanziell nicht mehr stemmen können, würde sie im schlimmsten Fall einen Verein gründen und Spenden akquirieren.