Am 3. Oktober 1990 feierten die Deutschen ihre Wiedervereinigung. Das ist 30 Jahre her. Die DDR gibt es nicht mehr, Ost und West haben sich angenähert, der 3. Oktober ist ein Nationalfeiertag. Aber noch immer sprechen viele Menschen von der „Mauer in den Köpfen“, die nicht überwunden sei. Was denken junge Leute heute über die Einheit Deutschlands? Wir haben Schülerinnen und Schüler des Evangelischen Gymnasiums Bad Marienberg befragt.
Obwohl ich weiß, dass Deutschland geteilt war, kann ich mir das gar nicht richtig vorstellen. Ich finde es auf jeden Fall gut, dass die Trennung vorbei ist. Mein Opa ist in der DDR aufgewachsen. Er hat versucht zu fliehen, dabei ist auf ihn geschossen worden und er wurde verhaftet. Später hat ihn die BRD freigekauft. Hier hat er sich dann sein Leben und eine Familie aufgebaut. Sein Bruder ist in der DDR geblieben, durfte dort aber nicht Polizist werden, weil sein Bruder fliehen wollte beziehungsweise dann das Land verlassen hat.
Meine Mutter und ihre Schwester sind dann später immer zu ihrer Oma in den Osten gefahren. Dort leben heute auch noch die Geschwister meines Opas, aber ich besuche sie dort nie.
Was ich über die DDR in der Schule höre oder in Filmen auch von Zeitzeugen gesehen habe, ist eher negativ. Deshalb war wohl auch die Freude so groß als die Mauer gefallen ist. Es ist wichtig, dass Deutschland ein Land ist und bleibt, sonst würden wieder Familien getrennt und das soll nicht sein.
Kathleen Oehl ist 18 Jahre alt und kommt aus Oberroßbach.